Wien tut sich schwer, Karl Lueger aus dem Stadtbild verschwinden zu lassen. Nach dem antisemitischen Bürgermeister aus der Gründerzeit sind immer noch Prachtstraßen benannt.
Beim Festakt anlässlich des 70. Jahrestages des Anschlusses an Hitler-Deutschland betont Österreichs Bundeskanzler Gusenbauer auch die Mitverantwortung seiner Landsleute. Doch es gibt auch Stimmen, die weiter am Opfermythos festhalten.
Ein Nazi will der Kärntner Landeshauptmann nicht sein. Aber als Erbe von den Nürnberger Rassegesetzen zu profitieren, scheint ihm nichts auszumachen ■ Aus Wien Ralf Leonhard