Mit Wut im Bauch und moralischen Apellen kommt man nicht weiter. Es muss endlich mal ehrlich über die Gesundheitskosten gestritten werden. Längst schon wird heimlich rationiert.
Nach massiven Protesten will der Ärztetag das Kostenerstattungsprinzip nun doch nicht pauschal einführen. Ärztepräsident Hoppe beharrt aber aber auf seinem Vorschlag der "Priorisierung" von Behandlungen.
Wulf Dietrich vom Verein demokratischer Ärzte kritisiert Forderungen nach Ranglisten und Zusatzkrankenversicherungen. Das gefährde den sozialen Frieden.
ABTREIBUNG Zwischen der Diagnose einer Schädigung des Fötus und der Abtreibung müssen künftig mindestens drei Tage liegen. ÄrztInnen müssen Frauen eine Beratung anbieten, sonst droht ihnen ein Bußgeld von 5.000 Euro. Pro Familia lehnt das Gesetz ab
Die Debatte um Spätabtreibung wird geführt in einer Zeit, in der deutschen weißen Frauen die Verantwortung für die demografische Zukunft der Nation aufgebürdet wird.
Die Strafrechtlerin Monika Frommel warnt vor einer Einschränkung des Abtreibungskompromisses. Sie befürchtet: Bei einer Gesetzesänderung gehen Frauen ins Ausland.
PFLEGE Eine Bremer Initiative will 50.000 Unterschriften sammeln, damit der Bundestag einen Rechtsanspruch auf häusliche Versorgung nach einem Klinikaufenthalt beschließt
OSTEUROPÄISCHE PFLEGEKRÄFTE Caritas-Studie befragt Haushalte mit Pflegebedürftigen und ausländischen Betreuerinnen: Nur mit deren Hilfe wird ein Umzug ins Heim verhindert
Marie-Luise Voll ist eine von neun Brusttasterinnen in Deutschland. Die blinde Frau hat ein besonderes Fingerspitzengefühl entwickelt: Damit kann sie Brustkrebs im Frühstadium entdecken.
Der Unmut über die Honorarreform für niedergelassene Ärzte wendet sich gegen ihre eigenen Verbände: die Kassenärztlichen Vereinigungen. Bundesgesundheitsministerin Schmidt (SPD) warnt allerdings davor, die Ärzteverbände übereilt abzuschaffen
Damit psychisch kranken Kindern besser geholfen werden kann, stellen viele Ärzte zusätzlich Sozial- und Heilpädagogen ein. Wie das künftig bezahlt werden soll, ist jedoch unklar: Ärztevertreter und Krankenkassen können sich bisher nicht einigen
Es gibt immer mehr Medizinische Versorgungszentren. Für Ärzte sind sie attraktiv wegen geregelter Arbeitszeiten und niedriger Kosten. Kritiker fürchten, dass andernorts Unterversorgung droht
Sie protestieren zu Tausenden: Niedergelassene Ärzte sind sauer über die jüngste Honorarreform. In der Folge könnten viele Praxen in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten.