Die Tat in Macerata war nicht die Erste ihrer Art – anders als von einigen behauptet. Schockierend ist auch, dass viele Verständnis für den Täter äußern.
Der brutale Mord an einem nigerianischen Flüchtling in der Kleinstadt Fermo erregt das Land. Der Täter war ein stadtbekannter rechtsradikaler Hooligan.
In Italien ist Diskriminierung salonfähig. Die Schreier in den Fußballstadien liefern die Begleitmusik zum rassistischen Habitus der parlamentarischen Rechten.
Der Grund für die schwerem Zusammenstöße zwischen Dörfern und afrikanischen Immigranten in Rosarno ist für den Innenminister klar: Zu viel Einwanderung. Oha.
Die Lega Nord kann sich darüber freuen, die Grenzen dessen, was rassistisch so geht, ganz offiziell und von oben wieder ein kleines Stück verschoben zu haben.
In Italien hat unter Berlusconi der demokratische Notstand Einzug gehalten, meint der Schriftsteller Massimo Carlotto. Im Norden stützt sich seine Koalition auf den Wohlstandsrassismus.
Fremdenfeindliche Politiker kommen in der italienischen Öffentlichkeit derzeit gut an. Auch die linken Parteien haben zu der Pogrom-Stimmung beigetragen.