■ Der SPD-Innenminister übernimmt beim Staatsbürgerrecht das Optionsmodell der Liberalen, ergänzt um eine Härtefallregelung. Dafür sichert die FDP die nötigen Stimmen im Bundesrat. Die Grünen haben nichts mehr zu sagen
Von den Ideen der Grünen ist beim neuen Staatsbürgerschaftsrecht so gut wie nichts mehr übrig geblieben. Innenminister Schily (SPD) hat der FDP nachgeben ■ Aus Bonn Thorsten Denkler
■ SPD droht damit, das Projekt der erleichterten Einbürgerung ganz fallenzulassen. Grüne Fraktionssprecherin Müller: Wir stimmen im Bundestag nicht beliebigem Kompromiß mit der FDP zu
Regierungspartei Bündnis 90/Grüne stellt Forderungen an die Oppositionspartei FDP: Immigranten sollen nicht erst nach 30 Jahren Deutsche werden dürfen ■ Aus Bonn Bettina Gaus
■ Der grüne Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir zur Kunst der Oppositionspartei FDP, eine der wichtigsten Reformen der rot-grünen Regierung zu sabotieren: das neue Staatsbürgerschaftsrecht
■ Fachpolitiker Özdemir, Beck und Ströbele fordern in einer taz-Umfrage weitere Änderungen beim Staatsbürgerschaftsrecht. Grüner Parteitag warnt Bonn vor „eiligen Kompromißvorstößen“
■ Der Entwurf der rot-grünen Koalition für ein neues Staatsbürgerschaftsrecht sieht den Doppelpaß bis zum23. Lebensjahr vor. 86 Abgeordnete der SPD und Bündnisgrünen kritisieren Einschwenken auf das FDP-M
■ Während das Verfassungsgericht einem Kurden wegen Foltergefahr Asyl zuspricht, wird ein anderer abgeschoben, der an gewalttätigen Protesten beteiligt war
Überschätzung des Politischen: Mit ihrem Engagement für das „moderne Staatsangehörigkeitsrecht“ zeigen Bündnis90/Die Grünen, daß ausgerechnet sie der Macht des Staates vertrauen, während die Union auf die pluralen Kräfte der Gesellschaft setzt ■ Von Niels Werber
Unter massivem Polizeischutz demonstrierte in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg die neonazistische NPD. Einige ihrer Redner ließen die Waffen-SS hochleben. Selbst 10jährige waren dabei ■ Aus Magdeburg Nick Reimer