Nachdem fünf EU-Länder zugesagt hatten, Schiffbrüchige aufzunehmen, durften sie in Sizilien von Bord gehen. Italiens rechter Innenminister Matteo Salvini feiert die Verteilung als „politischen Sieg“
ITALIEN Erneute Tragödie auf einem der morschen Schlepperboote im Mittelmeer. In diesem Jahr kamen bereits mehr als 50.000 Flüchtlinge an. Renzi fordert EU-Hilfe und eine Beteiligung an den Kosten
Zwei Boote kentern nahe der Insel Lampedusa, zahlreiche Menschen sind ertrunken. Die näheren Umstände des Bootsunglückes sind noch unklar, jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft. Italiens Innenminister spricht von einem Verbrechen
Das deutsche Schiff, das im Juli 2004 37 Afrikaner im Mittelmeer rettete, mit ihnen nach Sizilien fuhr und von den Behörden beschlagnahmt wurde, ist wieder freigegeben. Damit wird auch ein Prozess gegen die Flüchtlingshelfer unwahrscheinlicher
Seit Samstag verfrachtet Italien Bootsflüchtlinge nach Libyen. Großzelte für 150.000 Personen sollen folgen. Völlig unklar ist die Rechtsgrundlage. Hinzu kommt, dass das nordafrikanische Land kein überprüfbares Asylverfahren kennt
Pünktlich zur „Cap Anamur“-Krise setzt Italiens Verfassungsgericht wichtige Teile des rechten Einwanderungsgesetzes von 2002 außer Kraft. Illegale Einwanderer dürfen demnach nicht vor einer richterlichen Bestätigung abgeschoben werden
■ Rom fordert eine Ausweitung des UN-Mandats, der Verteidigungsminister droht vorsorglich mit Abzug. Flüchtlinge aus Albanien berichten von Provokationen
Nach dem Tod von 83 albanischen Flüchtlingen beteuert Italiens Marine ihre „Unschuld“ an dem Unglück. Grüne und Neokommunisten fordern Aufhebung der Seeblockade ■ Aus Brindisi Werner Raith