Bei großangelegten Razzien nimmt die türkische Polizei Hunderte von Flüchtlingen fest – und beschuldigt die PKK-Guerilla, die Fluchtbewegung zu organisieren ■ Aus Istanbul Ömer Erzeren
Am Wochenende standen angeblich 10.000 Kurden vor den Toren Europas – 24 Stunden später gilt die Zahl plötzlich als Erfindung. Und keiner will es gewesen sein ■ Von Patrik Schwarz
■ Während Italiens Regierung den Kurden generell Asylrecht gewähren will, schürt Bundesinnenminister Manfred Kanther (CDU) die Angst vor den Schiffsflüchtlingen. Einmal anerkannt, könnten die Kurden legal in die Bundesrepublik einreisen
■ Menschenschlepper und Mafiosi beuten die Kurden aus, Europas Politiker die Kurdenfrage. Der Regierung in Rom kämen deutsche und französische Hintermänner recht gelegen
■ In Italien strandet das völlig überfüllte Flüchtlingsschiff „Ararat“ mit 825 Menschen an Bord. Die türkischen Kurden wollten nach Deutschland, nun sollen sie nach dem Willen der Regierung in Rom möglichst rasch in ihre Heimat abgeschoben werden
■ Italiens Polizei schafft seit gestern Hunderte Bürgerkriegsflüchtlinge nach Albanien zurück – vor allem jene, die mit Hungerstreiks für ein Bleiberecht demonstriert hatten
■ Über tausend Kurden sind per Schiff in Italien gelandet und beantragen Asyl – in Deutschland. Nach dem Schengen-Abkommen müßten sie sofort abgeschoben werden, das aber läßt das italienische Aufenthaltsrecht nicht zu
Das von der italienischen Marine versenkte Flüchtlingsboot mit achtzig Leichen an Bord kommt an die Oberfläche – aber noch nicht ans Tageslicht. Wer hat Schuld? Noch versucht das Militär, den Schaden von sich abzuwenden ■ Aus Brindisi Werner Raith
Der siebenjährige Touland lebt in einem Flüchtlingslager in Italien. Sein Betreuer und ein Mädchen bilden jetzt seine „Familie“. Er wird sie verlieren, wenn er nach Albanien zurückgeschickt wird ■ Aus Brindisi Werner Raith
■ Rom fordert eine Ausweitung des UN-Mandats, der Verteidigungsminister droht vorsorglich mit Abzug. Flüchtlinge aus Albanien berichten von Provokationen
Nach dem Tod von 83 albanischen Flüchtlingen beteuert Italiens Marine ihre „Unschuld“ an dem Unglück. Grüne und Neokommunisten fordern Aufhebung der Seeblockade ■ Aus Brindisi Werner Raith