Wessis stehen später auf, Ostler mögen keine „Bussis“ und haben für den Notfall immer Holz im Keller: Hartnäckig halten sich die kleinen Unterschiede auch noch fünfzehn Jahre nach dem Mauerfall
Die Westdeutschen erleben 15 Jahre nach der Wende ihren Kulturschock: Geplagt von Verlustängsten fordern sie westalgisch ihren Teilstaat BRD zurück. Und wollen deshalb auch die Mauer wieder
Ostler und Westler verstehen sich nicht, behauptet der Kommunikationscoach Olaf Georg Klein. Die einen halten zu wenig Distanz, die anderen reden zu schnell. Bei einer Diskussion in der Böll-Stiftung werden Kleins Thesen prompt bestätigt
■ Menschen, die anders aussehen, müssen sich in den neuen Bundesländern vorsehen. Aber: Es gibt keine Topographie des Terrors, meint die Szenenkennerin Anetta Kahane
■ Laut Umfragen sind 68 Prozent der Westdeutschen, aber nur 38 Prozent der Ostdeutschen für die Bundeswehr im Nato-Einsatz. Als Gründe nennt der Soziologe Dietmar Wittich alte Feindbilder und
Ironie des Gemeinwesens: Wenn die deutsche Familie feiert, kommt es zu irritierenden Kulturschockerlebnissen zwischen Ostlern und Westlern. Die kulturellen Erfahrungen unterscheiden sich vor allem in den Grenzziehungen zwischen Öffentlichkeit und Privatheit ■ Von Dirk Baecker