Der Ausstieg aus dem Atomausstieg ist schwierig, steht in einem CDU-Strategiepapier. Doch die Spitzen von Union und FDP tun so, als wüssten sie von nichts.
Solange der rot-grüne Atomkonsens gilt, sind drei Reaktoren nur durch den Transfer von Strom am Leben zu erhalten. Experten zweifeln an der Rechtmäßigkeit.
Die Schärfe des Atom-Streits erklärt sich aus seiner strategischen Dimension. Überzeugte Schwarz-Gelbe in der CDU geraten langsam in Panik: Schwarz-Grün könnte salonfähig werden.
ATOMKRAFT Mit widersprüchlichen Aussagen zu den Atomlaufzeiten provoziert der Umweltminister die Koalition und AKW-Gegner. Kanzlerin Merkel hält am Zeitplan fest
Die kommunalen Versorger sehen den Wettbewerb bedroht, wenn Atommeiler länger laufen. Umweltminister Röttgen will AKWs maximal acht weitere Jahre geben.
Sobald die Erneuerbaren 40 Prozent des Stroms liefern, geht der letzte Reaktor vom Netz, sagt der Umweltminister. Meint er das ernst, kann die Laufzeitverlängerung ausfallen.
ATOMPOLITIK Die Deutsche Umwelthilfe hält eine Verlängerung der AKW-Laufzeiten für verfassungswidrig. Die Autorin des Gutachtens, Cornelia Ziehm, erklärt ihre juristischen Bedenken gegen die Regierungspläne
DEPONIE Laut einem aktuellen Rechtsgutachten verletzt der Staat seinen Schutzauftrag, wenn er die Atomreaktoren länger laufen lässt, obwohl es nach wie vor kein Endlager gibt
Akw-Laufzeitverlängerung: Ohne eine Änderung des Atomrechtes müsste Eon seine Reststrom-Mengen vom 2003 abgeschalteten Akw Stade an die Konkurrenten RWE und EnBW abtreten.
Der Eon-Konzern bewertet das Gespräch im Kanzleramt zur Zukunft der Atomkraft positiv. Der Regierungssprecher spielt die Bedeutung des Treffens indes herunter. Um brisante Fragen ging es allemal.
Bei einem Gespräch im Kanzleramt haben sich die Energiekonzerne für längere Laufzeiten ihrer alten Reaktoren eingesetzt. Doch diese fallen durch eine hohe Zahl von Störfällen auf.
Eine Studie des BDI verspricht geringere Energiekosten, wenn AKWs 60 Jahre lang laufen. Denn der Ausstoß von Klimagasen wird dadurch für Unternehmer billiger.
Der Ausstieg aus dem Atomausstieg wird konkret: Siemens beantragt Milliardenbürgschaft für den Bau eines brasilianischen AKW, was bislang nicht zulässig ist.