Jeden Tag stöhnen wir unter der Vielfalt der Möglichkeiten – und nie sind wir sicher, ob wir richtig gewählt haben. Von der Lust an Optionen, der Last der Entscheidungen und der List der Individuen
Die empirische Sozialwissenschaft versucht zu erklären, was uns alle ins Internet treibt. Aber auch die Wissenschaftler selbst gehen gern online: Ihre Testpersonen sind zu Haue am eigenen PC billiger und ehrlicher als im Labor der Universität
Der Winter hört nie auf, der Kapitalismus vertauscht alles mit allem, und überall in der Stadt begegnet einem dieses so oft denunzierte, verdrängte, pathologisierte Weltgefühl, das man auch Depression nennt. Einige Anmerkungen zu der Reihe „Kapitalismus und Depression“ in der Volksbühne
„Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein“ – wie oft noch? In der neuerlichen „Patriotismus“-Debatte wird ein Nationalstolz beschworen, der über fehlende politische Ideen hinwegtäuscht. Dagegen haben auch die Gegner des Wir-Gefühls bislang keine rationellen Argumente gefunden
Der Streit um Joschka Fischer wird zur Generationendebatte hochstilisiert. Doch warum, für wen? Am Ende fühlen sich nette Aufsteigergrüne und andere Streber noch bemüßigt, ihre Durchschnittsbiografien als Generationenphänomen darzustellen
Es war keineswegs selbstverständlich, dass das Institut für Sozialforschung nach dem Krieg wieder in Deutschland seine Arbeit aufnahm. Die 68er haben es für ihre Interpretationen vereinnahmt
BSE, Kampfhunde, Streetfighterfotos: Immer häufiger ist öffentliche Erregung nur ein Gewitter, damit sich entladen kann, was längst in der Luft liegt. Folgt dem Zorn der Medien ein politisches Pfingsten?
Unser Wissen erweist sich zunehmend als brüchig und konstruiert, ja als Nicht-Wissen. Das könnte die Chance für eine Renaissance des Individuums und eine neue Politik sein
Die Psychoanalyse ist in der Krise. Lange wurde sie wie eine Glaubenslehre betrieben. Hat die Theorie des Unbewussten noch eine Zukunft: als kunstvolle Wissenschaft?