Ein jeder hat seinen Anteil an der Erzeugung der Welt, in der er lebt: der chilenische Systemtheoretiker Humberto Maturana über die Ohnmacht der Macht, die Macht der Unterwerfung, Verantwortung und das Leben in der Diktatur von Pinochet
Längst überfällige Historisierung: In der Evangelischen Akademie in Tutzing wurde um „Das Erbe von 68“ gestritten. Dass das Deutungsmonopol über diesen Teil ihrer Geschichte weiter bei den 68ern bleibt, stellte sich hier nicht als deren Schuld heraus
Die Debatte um nationale Gefühle führt in die Problemzone der Sprache – christlich ist an dem Bekenntnis von Meyer und Co. nichts. Heute soll nun der Bundestag entscheiden, ob Jürgen Trittin wegen seines Skinhead-Vergleichs tragbar ist für Deutschland. Eine kleine Tugendleere aus aktuellem Anlass
Vor den Vätern denken die Söhne: Mit Altmeister Dieter Henrich diskutierten Rainer Forst und Dieter Thomä, was der Turnschuhgeneration unserer Philosophen Eigenheit und Gegenwart sichern kann
Hölderlin-Handschriften retten, Klaus Theweleit herausbringen, sich von Literatur finden lassen: der Stroemfeld-Verleger KD Wolff zur dreißigjährigen Geschichte seines Hauses und zur Kraft alter Texte
Das therapeutische Klonen ist umstritten. Doch spricht ethisch nichts gegen den „Verbrauch von Embryonen“ in der Forschung: Sie besitzen noch keine Interessen
Quo vadis, Dezisionist? Urs Stäheli versucht sich an einer Theorie des Politischen. Dazu schleust er einen poststrukturalistischen Gast in die Systemtheorie Niklas Luhmanns ein. Politik trifft in dieser Lesart Entscheidungen in unentscheidbaren Situationen
■ Jan Philipp Reemtsma interessiert sich für den Krieg, dessen Rechtfertigungen und das Problem des Bösen. Jetzt sprach der Gelehrte in der Bremer Uni über eine neue Bescheidenheit der Geschichtsschreibung
Olaf Metzel hat ihn angesägt, für Mike Tyson war er ziemlich cool und Erich Mielke hatte den Willen zur Macht: Die Ausstellung „Artistenmetaphysik“ im Haus am Waldsee zeigt Arbeiten von Künstlern, die sich mit Nietzsches Leben und Werk beschäftigen
Nietzsche, wie er uns gefällt: als Elvis der Philosophie und Religionsstifter des globalen Zeitalters. Bloß sollte man nicht vergessen, dass beim Denker des Übermenschen irgendwo der Hammer hängt
Der Philosoph Friedrich Kittler beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen „Kriegsgeschichte und Kulturgeschichte“. Bei ihm treten eurasische Denker als Kämpfer mit neuen Waffentechniken auf