DIE NEUEN UTOPIEN (7): Es reicht nicht, die Welt als Wille und Markt zu sehen. Solche Einschränkungen verleugnen die Sehnsüchte in der Demokratie nach Gemeinsamkeit
Klaus Ahlheim enthüllt in einem spannenden Buch, wie der Marburger Theologe und Sozialethiker von Oppen konsequent seine nationalsozialistische Vergangenheit vertuscht hat. Viele Kollegen wollten es erst nicht wissen und dann nicht wahrhabenvon WOLFGANG RIELAND
Das Politikmagazin „Report“ hat an Waldorfschulen rassistische Lehrinhalte entdeckt. Seitdem wird um die Anthroposophie Rudolf Steiners wieder gestritten. Waldörfler und Waldorfgegner stehen sich unversöhnlich gegenüber – sie wollen den Kampf um den goldenen Weg der Erziehung gewinnen
Wie man ein modernes Verständnis vom Koran haben kann: Irans Präsident Chatami demonstrierte bei seinem Weimar-Besuch, dass er den philosophischen Diskurs über die Welt an sich gut beherrscht
Enzo Traverso hat eine wesentliche Studie über den intellektuellen Diskurs zur Shoah verfasst. Er analysiert präzise die geistigen und moralischen Wendungen der Vierziger- und Fünfzigerjahre, löst sich jedoch zu wenig von den untersuchten Vordenkernvon MARTIN JANDER
Bürgerkind, Skeptiker, Ideengeschichtler: Für Isaiah Berlin blieben seine jüdische Herkunft und die Migration Beleg der Zerrissenheit des Menschen. Michael Ignatieffs Berlin-Biografie liest sich indessen wie eine kunstvoll verschlungene Erzählung
Jacques Derridas Lektüre der philosophischen Freundschafts- und Politiktraktate ist im Grunde genommen eine lange Fußnote zu einem problematischen Satz des Aristoteles. Wie es sein Ausgangspunkt nahe legt, beschränkt er sich auf die immanente Analyse der abendländischen Höhenkammliteratur
Im Zuge der Debatte um Peter Sloterdijks Regeln für den Menschenpark erweist sich, wie aktuell Michel Foucaults These vom Ende des Menschen und dem leeren Raum des Denkens immer noch ist. Nur wird man beim Ansatz des großen französischen Antihumanisten nicht stehen bleiben können
Die neuen Utopien (1): Klar, sich eine Vorstellung von einer besseren Welt zu machen, ist out. Trotzdem bleibt das Problem der Realpolitik weiterhin, dass sie einer normativen Messlatte bedarf
In der Fremde der eigenen Sprache: Ab morgen läuft im Eiszeit-Kino die Interviewserie „Das große ABC von Gilles Deleuze“. Eine philosophische Begegnung mit dem Intellektuellen- und Hundehasser