Das therapeutische Klonen ist umstritten. Doch spricht ethisch nichts gegen den „Verbrauch von Embryonen“ in der Forschung: Sie besitzen noch keine Interessen
Olaf Metzel hat ihn angesägt, für Mike Tyson war er ziemlich cool und Erich Mielke hatte den Willen zur Macht: Die Ausstellung „Artistenmetaphysik“ im Haus am Waldsee zeigt Arbeiten von Künstlern, die sich mit Nietzsches Leben und Werk beschäftigen
Nietzsche, wie er uns gefällt: als Elvis der Philosophie und Religionsstifter des globalen Zeitalters. Bloß sollte man nicht vergessen, dass beim Denker des Übermenschen irgendwo der Hammer hängt
Der Philosoph Friedrich Kittler beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen „Kriegsgeschichte und Kulturgeschichte“. Bei ihm treten eurasische Denker als Kämpfer mit neuen Waffentechniken auf
Im mitteldeutschen Dorf Röcken wurde 1844 Friedrich Nietzsche geboren, hier findet sich auch sein Grab. In der DDR nur von echten Fans des Philosophen besucht, erlebt die Gemeinde heute einen Aufschwung als literarischer Pilgerort. Streit gibt es auch – um das Nietzsche-Denkmal „Röckener Bacchanal“
In Weimar wurde Nietzsches 100. Todestag mit einer Buchpremiere gefeiert. Der Philosoph Peter Sloterdijk redete auch – allerdings nicht vom Übermenschenpark, sondern von einem „grenzenlosen Gutreden des eigenen Reichtums“
Klaus Ahlheim enthüllt in einem spannenden Buch, wie der Marburger Theologe und Sozialethiker von Oppen konsequent seine nationalsozialistische Vergangenheit vertuscht hat. Viele Kollegen wollten es erst nicht wissen und dann nicht wahrhabenvon WOLFGANG RIELAND
Enzo Traverso hat eine wesentliche Studie über den intellektuellen Diskurs zur Shoah verfasst. Er analysiert präzise die geistigen und moralischen Wendungen der Vierziger- und Fünfzigerjahre, löst sich jedoch zu wenig von den untersuchten Vordenkernvon MARTIN JANDER
Die neuen Utopien (1): Klar, sich eine Vorstellung von einer besseren Welt zu machen, ist out. Trotzdem bleibt das Problem der Realpolitik weiterhin, dass sie einer normativen Messlatte bedarf
Theodor W. Adorno und Max Horkheimer gründeten nicht nur die Frankfurter Schule, sie sorgten auch dafür, dass sie überlebt. Wie ihnen das gelang, beschreibt Alex Demirovic in seiner herausragenden Studie
■ Von Amerika lernen heißt nicht immer siegen lernen. Die Philosophin Agnes Heller befürchtet, dass die Amerikanisierung der Welt Europa um sein kulturelles Selbstverständnis bringen könnte. Was in erster Linie der Pharmaindustrie gefallen dürfte