Die CDU hat Familienministerin Ursula von der Leyen. Die SPD wirbt mit der TV-Supernanny Katharina Saalfrank. Berlin hat Frauen wie Kerstin Rietze. Zu DDR-Zeiten war sie Erzieherin in einer Marzahner Riesen-Kita. Heute betreut sie als Tagesmutter fünf Kleinkinder in ihrer Wohnung.
PERSONALMANGEL Weil sie zu wenige ErzieherInnen haben, können Kitas das anspruchsvolle Bildungsprogramm des Senats nicht umsetzen. Deshalb geben sie es nun zurück – obwohl eigentlich alle das Programm gut finden
ALLTAGSBERICHT Viele ErzieherInnen haben wegen ihres dürftigen Gehalts einen Zweit- oder Drittjob, sagt die Pädagogin Hülya Baba. Sie verdient nur 1.200 Euro netto. Ihr Job ist laut, stressig und anspruchsvoll
Ihr Bezirk werde die Nachfrage nach Kita-Plätzen nicht befriedigen können, sagt Monika Herrmann, Bildungsstadträtin in Friedrichshain-Kreuzberg. Senat: Alles halb so schlimm.
Bevor der SPD-Finanzsenator geht, teilt er noch einmal aus: gegen Hartz-IV-Empfänger, Migranten – und vor allem gegen Erzieherinnen in Kitas. Die Empörung ist einhellig
Das Wohnprojekt "Werkpalast" will aus einer ehemaligen DDR-Kindertagesstätte ein Mehrgenerationenhaus errichten. Im Bezirksamt Lichtenberg ist man begeistert.
Die Erzieherinnen gehen auf die Barrikaden. Das Bildungsprogramm für die Kitas sei eine tolle Sache, meint Nurgün Karhan, Kita-Leiterin in Kreuzberg. Mit so wenig Personal lasse sich das Konzept aber nicht umsetzen.
Agnes M. klagte, weil sie in ihrem Kita-Praktikum wie eine Vollzeitkraft arbeiten sollte. Doch die Richterin ließ sich davon nicht überzeugen. Die Unterstützung von Kollegen blieb aus.
Früher halfen die Großeltern aus, wenn Not an der Erziehung der Kleinen war. Weil das nicht mehr selbstverständlich ist, gibt es das Projekt "Wellcome". Ehrenamtliche wie Heike Villa unterstützen junge Eltern. Die Nachfrage ist groß, die Familien stehen Schlange. In manchen Bezirken gibt es Wartelisten.
In einem Berliner Kindergarten müssen Eltern ihre Fingerabdrücke hinterlegen. So soll die Sicherheit für die Kinder gewährleistet werden. Datenschützer und Eltern sind empört.
Der Streik im öffentlichen Dienst kann für MigrantInnen existenzbedrohend werden, wenn sie Fristen bei der Ausländerbehörde verpassen, sagt die Grüne Bilkay Öney.
Gewerkschaft ruft zu einwöchiger Arbeitsniederlegung an Schulen und Kitas. Eltern unterstützen die Forderung nach mehr Lohn, klagen aber über Unterrichtsausfall. Horte organisieren Notfallpläne
Rund 350 Kinder toben und lernen im Spiel- und Erfahrungsgarten Kids’ Garden in Nord-Neukölln. Jetzt will das Bezirksamt Neukölln das geschlossene Grundstück öffnen und teilweise bebauen