Nach UNO-Schätzungen sind in Schwarzafrika 5,7 Millionen Menschen ins Ausland geflohen, 6,8 Millionen haben innerhalb ihres Landes Zuflucht suchen müssen. Die Gründe liegen in der unabgeschlossenen Nationenbildung oder gehen – im südlichen Afrika – auf das Konto Pretorias. Durch die Interventionen der Großmächte wurden sie verstärkt. Wie sehr auch die Flucht vor Dürre und Hunger auf Kriegen und ihren Folgen beruht, ist beispielhaft in Äthiopien zu sehen. ■ VON WALTER MICHLER
■ Der nigerianische Literatur-Nobelpreisträger fordert als Voraussetzung für Reparationen aus Europa zuerst eine „Wiedergutmachung gegen innen“. Denn bei der Entkolonisierung hätten nur die Eliten Afrikas ihre Souveränität zurückerhalten, das Volk warte dagegen weiter auf seine Rechte.
■ Nigeria ist ab heute Gastgeber des OAU-Staatengipfels und will seine außenpolitische Handlungsfähigkeit beweisen/ Streit im Vorfeld über Verhältnis zu Südafrika/ Afrikanische Wirtschaftsgemeinschaft soll verwirklicht werden — im Jahr 2025
Über zwanzig Staaten Afrikas haben während der letzten anderthalb Jahre den Weg ins Mehrparteiensystem eingeschlagen. Hiesigen Medienmachern war das nicht mal eine Sonderreihe im Fernsehen wert. Dabei droht das Experiment Demokratie durch sinkende Rohstoffpreise, die Zinslast des Schuldenbergs und von außen verordnete Sparauflagen zu scheitern. Der eigennützige Norden erstickt den Aufbruch. ■ INTERVIEWMITWALTERMICHLER