Stasi-Akten schließen, Amnestie, Verjährung – die Stimmen mehren sich, die einen wie auch immer gearteten Schlußstrich unter die Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit fordern. Dabei ist diese Vergangenheit noch höchst lebendig ■ Von Jürgen Fuchs
Alle Versuche, im Herbst 89 die Staatssicherheit der DDR zu retten, scheiterten. Unter dem Druck der Bewegung entschied sich die Führung des Geheimdienstes nicht für den Gegenangriff, sondern für den geordneten Rückzug ■ Von Guntolf Herzberg
Er will unbedingt wieder in den Bundestag, dabei geht es ihm da gar nicht gut: „Ein Lump“ sei er, hetzen die Kollegen aus anderen Fraktionen, „schlimm wie Hussein.“ Warum Gregor Gysi sich das alles antut, darüber grübelt er nicht so gern: „Ich habe Angst, mich dann zu zerstören.“ Der PDS-Mann aus dem Osten hat Großes vor: „Die SPD will er nach links ziehen, die Grünen vor ihrem Schicksal als zukünftige FDP bewahren und die Menschen „aufwecken“ und ihnen klarmachen, woran er noch immer glaubt – der deokratische Sozialismus ist machbar. ■ Ein Gespräch mit Arno Luik
Klaus Eichner, Ex-MfS-Offizier und heute der Sprecher des „Insiderkomitees“, will die Archive der Gauck-Behörde offen halten / Die Diskussion um die Stasi-Unterlagen darf nicht auf die Opferakten verkürzt werden ■ Ein Interview von Henryk M.Broder
Szenen aus dem Alltag des deutsch-deutschen Geheimdienstkrieges: Der Agent mit dem Decknamen Buntspecht stand auf zwei Gehaltslisten – der des MfS und des BND. Ein Fallbeispiel für die Schizophrenie eines Doppelagenten ■ Von Thomas Scheuer
Heute will das Dresdner Landgericht das Urteil im Prozeß gegen Hans Modrow wegen Wahlfälschung fällen / Weitere Vorwürfe gegen den Ex-SED-Bezirksfürsten stellen den „Hoffnungsträger“ in ein neues Licht ■ Von Hertha Kleinschmidt
Heute beginnt in Berlin der erste Prozeß wegen des 1986 verübten Anschlags auf die Diskothek „La Belle“. Stasi-Akten belegen die lange umstrittene libysche Urheberschaft. ■ Von Wolfgang Gast
Der Prozeß gegen den ehemaligen Stasi-Chef Erich Mielke wegen der Morde an zwei Polizisten im Jahre 1931 geht seinem Ende entgegen/ Ob Freispruch oder Verurteilung – jedes Urteil wird Zweifel auslösen ■ Von Julia Albrecht