... aber individuelle Selbstentfaltung begrüßen: Der Soziologe Dieter Rucht sieht die „neuen sozialen Bewegungen“ als Produkte und zugleich Produzenten der Modernisierung / Liegt ihre Zukunft in individuellen Aktionen? ■ Von Christian Rath
Symposium über den Völkermord an den Armeniern vor achtzig Jahren / Ein türkischer Wissenschaftler äußert sich erstmals öffentlich zur Verantwortung seines Landes ■ Aus Jerewan Jürgen Gottschlich
Plädoyer gegen den zweiten Arbeitsmarkt und für eine gesellschaftliche Sphäre, in der ein sozialer, ökologischer oder kultureller Dienst dem Wohl der Gesellschaft verpflichtet ist und sich der kapitalistischen Warenverwertung entzieht ■ Von Rainer Zoll
Aufgrund der technologischen Entwicklung läßt sich nur noch eingeschränkt von einer Autonomie des bürgerlichen Subjektes sprechen. Damit fehlt dem Modell der verfassungsliberalen Gesellschaft seine wesentliche Voraussetzung ■ Von Harry Kunz
Trotz aller verbalen Abgrenzung teilen Grüne und Konservative ein Politikmodell: die dezentrale Gemeinschaft, die sich ebenso im alternativen Milieu wiederfindet wie in der katholischen Soziallehre ■ Von Sibylle Tönnies
Grenzen verlieren als Kategorie der Sicherung an Bedeutung, an ihre Stelle tritt die innerstaatliche Überwachung entlang dem Kriterium „Ethnizität“ / Der Verlust äußerer Feinde geht einher mit der Ausweitung polizeilicher Funktionen ■ Von Didier Bigo
Norberto Bobbio, italienischer Philosoph, fragt in seinem neuen Essay nach der Tauglichkeit der Links-Rechts-Unterscheidung. Ergebnis: Es gibt sie und sie ist sogar vernünftig ■ Von Christian Semler
Der Fall Hans Geißlinger als Beispiel neudeutscher Ethik: Wie die Wissenschaft im Namen der Moral vor dem Zeitgeist kapituliert. Aus dem Wirken der „Ethik-Kommission“ der Deutschen Gesellschaft für Soziologie ■ Von Niels Werber
■ „Sieg-Heil!“-Rufe, Steinwürfe, Drohungen: Wieder wurde am letzten Wochenende eine KZ-Gedenkstätte geschändet. Über vierzig Jahre lang schien antisemitisches Gedankengut in unserer Gesellschaft kaum existent. Jetzt taucht es nicht nur bei neonazistischen Gewalttätern wieder auf, sondern auch als aggressiv-rassistische Phantasien bei Menschen, die glaubten, längst Abstand von der faschistischen Vergangenheit ihrer Eltern gewonnen zu haben. Wie werden ideologische Muster über Generationen tradier? Hanna Gekle, Psychoanalytikerin am Sigmund-Freud- Institut, Frankfurt, über Herkunft und Ursachen des antisemitischen Syndroms
Gedenkfeiern zum 20. Juli 1944 im Spiegel der bundesdeutschen Geschichte / Schon früh eigneten sich Konservative das Thema an / Widerstand und „Halten der Front“ in Nazi-Deutschland wurden als gleichwertig gewürdigt ■ Von Regina Holler
■ Den gesellschaftlichen Arbeitsprozeß vernünftig organisieren: Ein Interview mit Ingrid Kurz-Scherf vom Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrum Berlin-Brandenburg