■ Walther-Schreiber-Platz: Angelehnt an amerikansiche »shopping malls«/ Alle Bauten im Stil der Hauptsache-praktisch-Architektur/ Besenrein wird der Platz um 19 Uhr der Nacht übergeben
■ An einer Kreuzung lassen sich mittlerweile 30 Jahre Antikulturgeschichte nachvollziehen/ Früher wimmelte es von Soldaten, die sonntags in der Garnisonskirche zum Pflichtprogramm antraten
■ Das Gymnasium »verproletarisiere« und verliere an Qualität, klagen die Anhänger einer versteckten Elite-Konzeption, hinter der vor allem eine Ausgrenzung ärmerer Schüler durchscheint/ Steckt hinter dem Problem nur die Unfähigkeit der Gymnasien, sich auf neue Anforderungen einzustellen?
■ Ein Arbeiterkinder-Gymnasium ist die Neuköllner Abbé-Schule nicht, aber eine bunte Mischung aus vielen Ausländerkindern und wenigen Sprößlingen von Akademikern/ Nur die Hälfte des Jahrgangs erreicht das Abitur
■ Sexueller Mißbrauch von Kindern: Die Berliner Beratungsstellen unterscheiden sich deutlich in ihren Angeboten, Konzepten und ihrer Vorgehensweise/ Reintegration des mißbrauchten Kindes in die Familie wird von den meisten als wenig erstrebenswert angesehen
■ Unter der Fuchtel der CDU-geleiteten Senatsschulverwaltung existieren die Kinder- und Jugendsportschulen ohne ein überzeugendes neues Pädagogikkonzept weiter/ Schulunterricht soll aber zukünftig vor Sporttraining gehen/ Fehlende MusiklehrerInnen sind ein Problem
■ Weil der Neuköllner Richardplatz vom Zentrum zur Peripherie mutierte, scheint dort die Zeit stehengeblieben zu sein/ Unweit der nach Karl Marx benannten Kaufrauschmeile fühlt man sich in eine westdeutsche Kleinstadt versetzt
■ Der Marheineckeplatz in Kreuzberg ist so gut wie identisch mit seinem Markt/ Die Händler kennen ihre eigene Tradition nicht/ Ob Haushaltskittel oder Kohlenschaufeln, ob Schmuck oder Handschuhe, eingelegte Oliven oder Fisch, das Angebot in der Markthalle ist immer wieder erstaunlich
■ In der Neuköllner Anzengruberstraße mußte in den letzten Monaten jeder fünfte Laden wegen drastisch gestiegener Gewerbemieten schließen/ Möbelhändler gab nach 71 Jahren auf/ Auf Pappschildern danken sie ihren »treuen Kunden«
■ Nach einem Senatsbeschluß sollen alle kommunalen Wochenmärkte privatisiert werden/ Friedrichshain und Charlottenburg wollen das verhindern/ Steigende Standmieten erwartet