Bundesverfassungsgericht: Gelegentliches Kiffen kein Grund zum Führerscheinentzug. Und überhaupt: Alkohol ist schlimmere Droge als Cannabis, urteilt das oberste Gericht
Aidskonferenz vor Abschluss: Trotz neuer Medikamente steigt die Zahl der Erkrankten. UNO verlangt einfachere Therapie, Pharmaindustrie entwickelt bessere, aber zugleich teurere Mittel
Heavy Rotation: Neben den beiden Galerien Klosterfelde und Barbara Wien haben sich auch das Arsenal-Kino und die Kunst-Werke auf einen Präsentations-Marathon des kanadischen Sound- und Filmkünstlers Michael Snow eingelassen
Parodie und Teilhabe, Selbstermächtigung und Show: Die Dragkings in Gabriel Baurs Dokumentation „Venus Boyz“ sind Gender-Modelleure. Ihre Inszenierungen spotten der Männlichkeit und genießen zugleich deren Härte und Gefährlichkeit
Die Treppe zur Macht ist steil und gut gebohnert: Der Film „Rufmord – Jenseits der Moral“ von Rod Lurie erzählt, was geschieht, wenn eine Frau US-Vizepräsidentin werden soll. Es werde Gleichheit
Renate Künasts Buch oszilliert zwischen Betroffenheitsprosa und Faktensammlung, Wahlkampf und ehrlicher Bestandsaufnahme. Kein Wort über die desaströse Politik ihres SPD-Vorgängers Funke
Der Nitrofenskandal wird die rot-grüne Bio-Offensive verlangsamen. Doch ein geringeres Tempo könnte der Agrarwende auf Dauer sogar mehr nutzen als schaden
Schriften zu Zeitschriften: Im Layout etwas overdressed, aber entschieden im Plädoyer für ein Kino, das gefährlich ist: die Filmzeitschrift „Revolver“, mit Österreich-Schwerpunkt im aktuellen Heft
Das Kino als majestätische Metapher für freudigen Kommunitarismus: In Frank Darabonts „The Majestic“ zeigen die Kleinstadtbewohner, dass Gemeinschaft funktioniert, wo soziale Übersichtlichkeit herrscht. Dann verzeiht man auch einem Fremden, dass man ihn für einen Sohn der Stadt hielt
Gegen die Verwechslung von Personenkult mit politischer Geschichte: In „Starbuck – Holger Meins“ von Gerd Conradt steckt ein Essay über den Terrorismus als künstlerische Aktion und die Überwindung der Militanz