Helga Trüpel, bis gestern als Delegationsleiterin des Europäischen Parlaments in Riga unterwegs, fordert eine „Ost-Erweiterung unseres Bewusstseins“. Von den Letten könne man unter anderem Konsequenz in der Bildungspolitik lernen
Bremens Volkshochschule hat – nach jahrzehntelangen Bemühungen – endlich eine innerstädtische Zentrale. Zugleich wird damit ein jüdischer Kaufhausbesitzer rehabilitiert. Dessen Hinterlassenschaft sollte ursprünglich abgerissen werden
Das Stück dauert lang, und aufmerksam zugehört werden muss auch noch: Wer würde denken, dass ausgerechnet Jugendtheater mit solchen Eigenschaften funktioniert? Ein Besuch bei den „Jungen Akteuren“ in Bremen offenbart Erstaunliches
Bevor das Bremer Tanztheater in der „Compagnie Nordwest“ aufgeht, wagt Urs Dietrich einen großen Wurf: Rossinis „Petite Messe Solennelle“ als Choreografie. Er selbst wird durch den Umbruch am Bremer Theater vom Sparten-Chef zum festen Freien
Zoo zu verkaufen: Eigentlich ist Bremen Deutschlands einzige Großstadt ohne richtigen Tierpark. Nur in einem Huchtinger Gartencenter wurden jahrzehntelang Löwen und Elefanten gezüchtet, um den Primel-Umsatz zu erhöhen. Seit drei Jahren wird ein neuer Multiunternehmer gesucht
Bremerhaven legt zu – auch in Sachen Denkmalschutz. Derzeit ist die Stadt zwar Schlusslicht im bundesweiten Denkmal-Ranking, jetzt aber unternimmt das Bremer Landesamt alles, um wenigstens Reste der verloren gegangenen Hafenkultur zu retten. Auch der Mietwohnungsbau steht im Fokus
Selbst in so einsamen Höhen hausende Menschen wie echte EU-Kommissare brauchen gelegentlich ein „Going local“: Europas Kultur-Chef und Bildungsbeauftragter Ján Figel erklärt in Bremen, warum „Culture not so powerfull, but very meaningfull“ ist
Bremen ist sechzig und lässt sich mit einer eigens komponierten Fanfare würdigen – zumindest innerhalb gewisser ästhetischer Grenzen. Nicht jede Geburtstags-Fanfare ist erwünscht. Hamburg, eine einzige Dissonanz, taugt allerdings von vornherein nicht als Kompositionsgrundlage
Die Deutsche Bank, Berlin und andere optische Erfindungen: Anton Stankowski ist der Halbgott der Logos, Corporate Indentities und ähnlicher kommerzieller Anwendungen. Das Bremer Museum „Neue Weserburg“ führt derzeit umfangreich vor Augen, warum das alles trotzdem Kunst ist
Mitten in „Klein-Mexiko“, einer winzigen Bremer Arbeitersiedlung, sitzt Jan Frey und produziert ein einzigartiges Magazin. Als Herausgeber, Texter, Akquisiteur und Fotograf in einer Person nimmt er mit nüchternen Reportagen das nahe Liegende in den Blick – also die großen sozialen Themen
Die Behörde als Bühne: Das Bremer Finanzamt steht Kopf. Im Inneren des Haus des Reichs rumort Kafka. In „Anlage K“ durfte sich die freie Szene auf 18.500 Quadratmetern austoben – was allerdings etliche zu viel waren. Manchmal bleibt der Raum gewaltig leer
Das Schwein ist tot, es lebe die Musik: „We play a long long Schubert“, verkündet der Dirigent Christopher Hogwood in der Bremer „Glocke“. Der Brite ist zwar nicht so berühmt wie das nach ihm benannte „good good pig“ Hogwood, dafür ist seine Vitalität über jeden Zweifel erhaben. Ein Probenbericht
Das Bremer Frauenkultulabor „thealit“ lädt zur Konferenz über eine in bayerischer Doppelverneinung formulierte Frage: Kann es sein, dass Frauen, Europa und digitale Medien nicht nicht existieren? Dieses „Do not exist“ diskutieren Denkerinnen aus aller Frauen Länder
Bei einer Ausstellung in Japan begreift man Paula Modersohn-Becker einmal nicht als tragisch umhauchtes Anhängsel der Worpsweder Künstlerkolonie. Sondern zeigt sich entzückt und entsetzt zugleich von den unstilisierten Aktbildern. Nun ist die Retrospektive zurück in Bremen
Der Betrieb des Musicaltheaters durch die städtische Veranstaltungsgesellschaft ist so erfolgreich wie alternativlos: Jahrelang wurde ein privater Träger gesucht. Nun will die Stadt das Haus weiterhin in städtischer Regie führen
Viele Mütter und Väter waschen ihre Babies zu oft – und lassen sie zu wenig schwimmen. Dabei ist die Bewegung im Wasser eine kaum zu überschätzende Entwicklungshilfe. Zu beachten sind Mondphasen, Elternängste und der Schulter/Daumen-Test
„Everything I did I did out of love for you“: Candice Breitz zeigt im Ruß-Haus ihre „Mother“-Installation. Es treten auf: Sechs Hollywood-Schauspielerinnen, heraus geschnitten aus ihren Rollen