Flott soll er sein, der neue Literaturtalk "Das Blaue Sofa". Lust auf Lesen macht er aber nicht. Bezeichnend: Josef Bierbichler weigerte sich gar, auf dem Möbel Platz zu nehmen.
Zwei Favoriten und vier Außenseiter stehen auf der Shortlist für den Buchpreis. Doch die hat einen Makel: Der Roman, der gerade in aller Munde ist, befindet sich nicht darunter.
Der zweite Roman der "Feuchtgebiete"-Autorin Charlotte Roche holt den Leser bei seinen Erwartungshaltungen ab. Er erinnert stellenweise an Elfriede Jelinek.
Man wünscht Maja Haderlap viele Preise. Nur gratuliert man ihr gerade zum Bachmannpreis nur mit halben Herzen, denn als Richtungsentscheidung ist er fatal.
Erwartet man von Literatur ein authentisches Sprechen oder eine kluge Sprachinszenierung? Diese Frage wurde am Samstag in Klagenfurt diskutiert. Vorher wurde gelacht.
Ein Siegertext war in Klagenfurt noch nicht dabei. Dafür ballten sich in den vorgetragenen Texten die Traumata – und die literarischen Mittel waren allzu vordergründig.
In idyllischer Umgebung spielen sich Dramen ab, der Wörthersee fungiert als Gemeinschaftsstifter und Einsammacher: eine Einstimmung auf den Bachmannpreis.
66 Jahre Kriegsende. Max Frisch, damals Grenzsoldat, reiste früh durch das zerstörte Europa. 1985 blickte er zurück auf seine Erfahrungen, Haltungen und Hoffnungen.
Keine Debatte, keine Kategorienwirbel: Die Preisvergabe in Leipzig zeugt von Konservatismus, ausgezeichnet wurde Clemens J. Setz. Der Sieger der Herzen bleibt "Tschick".