■ Angst und Proteste der Bevölkerung gegen die geplanten Atombombenversuche auf Nowaja-Semlija / Ganz Europa ist bedroht / Eine Bürgerinitiative sammelt Unterschriften / Hoffen auf Jelzin und auf internationale Proteste
Atombombenversuche sollen aus der Wüste von Kasachstan auf die Insel Nowaja-Semlja im Barents-Meer verlagert werden / Nur 800 Kilometer von der Provinz Finnmark entfernt / Heftige Proteste in Norwegen und auf der Kola-Halbinsel ■ Aus Kirkenes Reinhard Wolff
Geliebtes Kind von Wirtschaft und Autoindustrie von Bahn sabotiert: Lieber Ausbau des Fährverkehrs / Umweltschützer kämpfen schon lange dagegen ■ Aus Stockholm Reinhard Wolff
Schweden übernahm Teilschulden von den Banken und finanziert damit ein Aufforstungsprojekt / Umweltverbände: Verschuldungsursache verschleiert ■ Von R.Wolff und U.Kulke
Indien rüstet sich zur südasiatischen Supermacht: Premier Rajiv Gandhi forciert sowohl den Ausbau der Kriegsmarine als auch den Aufbau einer eigenen Rüstungsindustrie / Verdoppelung des Militärhaushalts in den letzten vier Jahren / Der Krieg gegen die Guerilla in Sri Lanka als Testlabor für das indische Militär ■ Aus Neu-Delhi Biggi Wolff
■ Knapp zwei Monate nach dem indisch–srilankischen Abkommen zur Lösung der Tamilenfrage bestimmt die tamilische Guerilla im Norden Sri Lankas immer noch die politische Marschrichtung / Die Bauern in den zerstörten Dörfern versuchen, ihre verminten Felder zu bestellen / Skepsis gegenüber den indischen Truppen überschattet Erleichterung über das Ende der Flächenbombardements / Die singhalesische Administration hat nichts zu sagen
■ Verstärkte Tourismuswerbung / Internationale Hilfsorganisationen bewilligen Finanzspritzen / Weitere Unruhen im Osten / Verhaftungen radikaler Singhalesen im Süden
■ Mit neuem Image sorgt die ehemals linke Partei JVP wieder für Schlagzeilen: mit rassistisch–nationalistischen Racheparolen schart sie unzufriedene Singhalesen im Süden um sich / Der Regierung ist die bizarre Gruppe als Sündenbock hochwillkommen / Verdacht auf Beteiligung an Bombenanschlägen
■ Nach dem Sturz von Verteidigungsminister V.P. Singh wird in Indien heftig spekuliert, wer von dem U–Boot–Geschäft mit der Bundesrepublik profitiert / HDW und indische Spitzenpolitiker im Zwielicht / Keine öffentliche Untersuchung / Wurden deutsche Konstruktionspläne an Südafrika weitergereicht?
■ Längst ist der Rüstungskonzern Bofors zur nationalen Skandalnudel Nummer Eins geworden / Die Geständnisse aus den Chefetagen häufen sich / Doch von der illegalen Waffenausfuhr in Krisengebiete und von den dubiosen Geschäften über Drittstaaten wußten auch staatliche Stellen / Einblick der Gewerkschaft gering
■ Der Tamile Sritheran über die Haftbedingungen in Sri Lankas Gefängnissen Der heute 28jährige Tamile Sritheran wurde am 5. April 1984 im nordsrilankanischen Jaffna von der Armee unter dem Prevention of Terrorism Act festgenommen und drei Jahre lang bis Dezember 1986 inhaftiert. Zwei Drittel dieser Zeit verbrachte er im Hochsicherheitsgefängnis Welikade in Colombo, wo insgesamt 450 politische Gefangene einsitzen. Die 250 Tamilen unter ihnen führen seit dem 25. März einen Hungerstreik durch. Der Preention of Terrorism Act wurde 1979 erlassen und erlaubt eine 18monatige Inhaftierung unter incommunicado–Bedingungen: der Verhaftete muß nicht über die Gründe seiner Festnahme informiert werden, die Behörden sind nicht verpflichtet, den Angehörigen Auskunft über den Aufenthaltsort zu geben.