Nach dem Verfassungsgerichtsurteil über den Verbleib des Präsidenten herrscht in Rumänien Erleichterung. Die aber könnte sich bei der EU schon bald in Entsetzen verwandeln.
Die Sozialdemokraten in Europa unterstüzen Rumäniens Ministerpräsidenten, die Konservativen den Präsidenten. Und beide Seiten schätzen die Lage falsch ein.
Zwei Jahrzehnte nach dem Sturz des Ceauescu-Regimes ziehen Exoffiziere der Securitate wieder ihre Fäden. Die Aufarbeitung der Diktatur ist gescheitert.
Medien und Politiker schauen gern weg, wenn es um den Rassimus im Osten Europas geht. Brüssel müsste darauf bestehen, dass die Situation der Roma verbessert wird.
Die EU verschließt die Augen davor, dass im Osten Rechte Schläger und Kirchenmänner in punkto Homosexualität das Rad der Geschichte zurückdrehen wollen - langfristig mit Erfolg.
Mit einer Verordnung gegen die Verherrlichung faschistischer Persönlichkeiten will sich Rumäniens Regierung dem Westen andienen. Doch in vielen Orten sind Straßen noch immer nach dem Militärdiktator und Hitler-Verbündeten Antonescu benannt