Eine Ausstellung im Museum Kreuzberg präsentiert die Lebenswelten in Oranien- und Boxhagener Straße. In der einen ist ein Laisser-faire zu Hause, das Geschichte hat. Die andere ist noch im Werden, im Stadium der Verpuppung. Eine Ortsbesichtigung von WALTRAUD SCHWAB
Sang- und klanglos ging der 125. Geburtstag des Strandbades Plötzensee gestern vorüber. Gebaut wurde das Bad, weil zu viele Menschen an diesem Ort verschwanden. Es liegt an einem See, der schwer an der Geschichte trägt. Ein Graureiher hält Wache
Er ist kein Baum, an den man sich lehnt, und auch kein heimlicher Chatter. Einen Fankreis hat der unbelehrbare Gelehrte, der unverbesserliche Weltverbesserer, Peter Grottian, dennoch. Heute wird der Professor für politische Wissenschaften an der Freien Universität 60 Jahre alt
Brandenburg weiß seine Natur medienwirksam zu vermarkten. Auf der „Ersten langen Nacht der Frösche“ geht es grün her. Von Erdkröte über Teichmolch bis Froschkönig ist jedwede Amphibie vertreten. Was unter normalen Bedingungen nur der gedeckte Tisch des Storches ist, ist eine Nacht lang Star
„Das ist so ein Tag, wo man sich fragt, was es bringt.“ Peter Grottian – Initiator von „Denk Mai neu“ – versucht, überall zu sein. Doch auf den ersten Blick scheint es, als hätten die Ideen des Professors wenig in Bewegung gebracht
taz-Serie: „Berliner Bergwelt“ (Teil 2): Plädoyer für den Schutz der Rehberge. Dort, wo die Vergeblichkeit des Seins spürbar ist. Eine Choreografie des kleinen Wahnsinns im Alltag. Denn nirgendwo sonst in Berlin ist ein Park so sehr ein Zuhause wie hier
Zuerst war Goldgräberstimmung. Dann kam die Pleite. Die Weiße Stadt, ein Ortsteil in Oranienburg, ist dabei auf der Strecke geblieben. Auf dem Gelände einer ehemaligen russischen Kaserne staut sich die Poesie des Weggeworfenen
Das Gesellschaftsspiel das derzeit in Berlin gespielt wird, heißt „überversorgte Stadt“. Wie so oft gewinnt der, der am Ende übrig bleibt. Und wie das aussieht, zeigt ein Streifzug durch Kreuzberger Schulen, Bibliotheken und Jugendzentren
Die Rede von der Überversorgung hat mit der Lebenswirklichkeit in Berlin nichts zu tun, sagt der Kreuzberger Stadtrat für Stadtentwicklung, Franz Schulz (Grüne). Er vermisst eine politische Diskussion mit der Bevölkerung
taz-Serie „Die Profiteure“ (Teil 5): Nach dem Fall der Mauer träumte der damalige Bausenator Wolfgang Nagel von 50.000 Wohnungen in der Wasserstadt Spandau. Heute ist sie eins der Milliardenrisiken der Bankgesellschaft Berlin
Der Herkunft nach ist Josef Muscha Müller Sinto, aufgewachsen in Halle. Im Nationalsozialismus beginnt seine Odyssee in die wirkliche Welt. Heute lebt der 70-Jährige in Berlin und sucht noch immer seine Vergangenheit
„Slumcity Berlin!“ – Eine Herausforderung für die mehr als hundert Gäste der Friedrich-Ebert-Stiftung. Mit ihrem Idealismus wird der „Frühjahrsputz Berlin 2002“ ganz bestimmt ein Erfolg
Bei der Langen Nacht der Museen wird die Neue Nationalgalerie für zwölf Stunden zu Buenos Aires: mit dem Rhythmus eines Schriftenmeeres, Melancholie – und Tango
Zwölftausend kommen pro Abend ins Velodrom. Das Berliner Sechstagerennen ist ausverkauft. Rausgeputzt wie zur Silberhochzeit in der zweiten Ehe treten die Zuschauer aufs Parkett. Statt Kette und Krawatte tragen sie Pfeifen um den Hals. Im Rundendelirium holen sie sich ihr kleines Quäntchen Glück
Cameron Rudd malt Bilder von den Krawallen am 1. Mai in Kreuzberg. Seine Bilder liegen im Trend, der englische Künstler thematisiert Gewalt im öffentlichen Raum. Er selbst hat die Angst bewältigt
Keine Angst vor der deutschen Sprache: Mit einer Ausstellung in der Kulturbrauerei zeigt das Goethe-Institut, wohin die Entdeckungsreise gehen soll: in den Vergnügungspark
Auf der Grünen Woche sind die Hoheiten des grünen Adels die Eyecatcher, die dem Mittelmaß des Events ihr vergoldetes Image geben. Die Wein-, Kirschen- oder Zuckerrübenköniginnen kennen ihre Hauptaufgabe: lächeln. Doch sie durchlaufen auch einen Crashkurs in Sachen Selbstbewusstsein
Majestätisch groovende Sängerin und Frauenrechtlerin aus Mali, die lieber befriedet als aufbringt: Beim Auftritt von Oumou Sangare im Pfefferberg tanzte und trommelte das Publikum auf der Bühne mit ■ Von Waltraud Schwab