Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) will den Mittelbau seiner Partei davon überzeugen, wie toll der Atomausstieg ist. Das mag ihm nicht so recht gelingen.
Was bei der Kanzlerin fehlt, ist Selbstkritik, dass die schwarz-gelbe Politik der Laufzeitverlängerung falsch war. Und das dreimonatige Moratorium bietet den Vorteil des Ungefähren.
Die SPD will einen neuen rot-grünen Thinktank gründen. Wozu noch einen? Außerdem hat die SPD-Spitze das Projekt so tolpatschig inszeniert, dass auch die Grünen befremdet sind.
Die SPD will ihren nächsten Kanzlerkandidaten mit möglichst breiter Beteiligung küren. Das kann auch schiefgehen: Man erinnere sich an 1993. Da votierte die SPD "ganz offen" für Scharping.
Der Dutschke-Attentäter soll Kontakte zu Nazis gehabt haben. Kann der Springer-Konzern nun sein Image verbessern? Nach dem Motto: Die Rechten sind's gewesen.
Oskar Lafontaine hat Krebs. Damit werden Spekulationen um eine Affäre entkräftet, die der "Spiegel" veröffentlichte. Wie weit dürfen Journalisten eigentlich gehen?
Entweder fliegt der SPD im September noch ein brauchbares Thema zu, um einen ordentlichen Wahlkampf gegen Schwarz-Gelb zu inszenieren - oder der 27. September wird übel für sie enden.
Anne Will stellt die falschen Fragen, Angela Merkel gibt die richtigen Antworten und pariert alle Verbalangriffe. Sie wirkt auf wurschtige, eigensinnige Art souverän.
Gesine Schwan wirbt bei der Linkspartei für sich. Erst diskutiert der „Demagoge“ Oskar Lafontaine fröhlich mit. Aber fotografieren lassen will er sich mit der SPD-Kandidatin dann nicht. Ein Ortstermin
Unrecht sind sie nicht, die postpolitischen Karrieren der Politiker. Gut für Vertrauen in die Demokratie sind sie aber lange nicht. Das zeigt auch der - eher untypische - Fall Rürup.
Ein Politiker lobt einen Journalisten, der die Politiker lobt: Franz Müntefering (SPD) stellte gestern das neue Buch von Nikolaus Blome ("Bild"-Zeitung) vor. Man war sich meistens einig.
Die Dokumentation "Der Weiße mit dem Schwarzbrot" porträtiert den Schauspieler und Ex-RAFler Christof Wackernagel. Die Botschaft: Alles ist veränderbar.
Gerhard Schröders Auftritt bei den D-Day-Feiern in der Normandie war angemessen. Vor allem traf der Kanzler den richtigen Ton. Das klingt selbstverständlich – war aber keineswegs immer so
Die ARD erinnert mit Jo Baiers „Stauffenberg“ an die Verschwörung gegen Hitler. Der ungelenke Film will nichts falsch machen – und sagt ebendarum etwas über unser Verhältnis zum 20. Juli (20.15 Uhr)
Uwe Wesel sympathisiert mit der 68er-Bewegung, ohne ihre Hybris zu teilen. Er blickt als linker Bürger auf das Geschehen – pointiert, kritisch und ironisch. Das macht sein Buch lesenswert
Klaus Theweleit kritisiert in seinem neuen Buch „Der Knall“, was den Kulturkritikern zum 11. September so alles einfiel.Das ist über weite Strecken klug und scharfsichtig, kann aber mit seinem besserwisserischen Ton auch ganz schön nerven