Die Eurokrise wäre eine gute Kulisse für einen großen Auftritt des Sozialpopulisten Lafontaine. Kommt er zurück? Im Sinne seiner Partei sollte er sich bald entscheiden.
FDP-Chef Rösler wiederholt die Fehler von Westerwelle. Und die Liberalen spielen weiter Opposition in der Regierung. Die Profiteure sind SPD und Grüne.
Die Linke sucht vergeblich nach ihrer Rolle. Ob sie die Vergangenheit bewältigen und Teil eines rot-rot-grünen Lagers werden kann, ist eher zweifelhaft.
Die Spätphase der Merkel-Ära scheint von einem konservativen Identitätsproblem begleitet zu werden, das nur in diffuses Ungefähr führt. Deshalb wankt Merkels Macht nicht.
In der Linkspartei kann jeder ungestraft jeden Unfug von sich geben. Der Castro-Gruß zeigt: In der Parteispitze verbindet sich Gedankenlosigkeit und Mangel an politischem Talent.
Merkels postideologischer Politik fehlt es an Aufladung mit Sinn und leuchtenden Ideen. Doch damit ist sie Avantgarde. Das Zweifeln in ihrer Partei bleibt nur Hintergrundrauschen.
Die Frage, ob Horst Mahler IM war, ist eher marginal. Dass dieser beratungsresistente Überzeugungstäter sich von mediokren Stasi-Offizieren fernlenken ließ, scheint abwegig.
Die aktuelle Israel-Debatte der Linkspartei offenbart die innere Zerrissenheit der Partei. Das Thema wäre eine Debatte wert - allerdings nicht die Art, wie sie geführt wird.
Die Spitze der SPD hat einen kreativen Vorschlag gemacht: Wähler sollen direkt über Kanzlerkandidaten und Abgeordnete entscheiden - eine wenig Erfolg versprechende Idee.
Mit Nazi-Vergleichen lassen sich mediale Aufmerksamkeitswogen in Gang setzen. Noch im zwanghaften Tabuverstoß spiegelt sich verzerrt das Monströse dieses Verbrechens wider.
Die Atom-Kommissionen sind sachlich überflüssig. Ihr Zweck ist es, Merkels Rolle rückwärts einen Anschein von Wissenschaft und Moral zu verleihen. Und nutzen nur der AKW-Lobby.
Sigmar Gabriel fordert scheinheilig eine Migrantenquote in der SPD. Über zwei Jahrzehnte hat seine Partei dieses Thema mit wurschtiger Volkspartei-Arroganz ignoriert.
Das Bayern-Modell ist gescheitert. Die Meisterschaft zeigt, dass Preisschilder im Profifußball nicht alles sind. Der BVB hat auf Teamgeist gesetzt und geht als Überraschungssieger vom Platz.
Die Linkspartei hat ihr Thema verloren. Und ein Führungsproblem. Doch außer "Weiter so" fällt ihr nichts ein – daran würde auch eine Rückkehr Lafontaines nichts ändern.
Die Niederlagen der Linkspartei sind kein Zufall. Sie zeigen ein strukturelles Problem. Wenn beim Sozialprotest gerade Flaute ist, bleibt die Linkspartei im Trockendock.
Der BDI beteuert, der Protokollant müsse Brüderle falsch verstanden haben. So verzweifelt kann Schadensbegrenzung klingen. Die Wähler werden es richtig verstehen.