Jewgeni Grischkowez ist der neue Star des russischen Theaters: Das Banale ist bei ihm hohe Kunst. Die Aufführung seines Stückes „Die Stadt“ in Stuttgart tut sich mit dem Unspektakulären schwer
Vieldeutiges Herzflattern: In Jaan Tättes Stück „Die Brücke“ ringen sieben Menschen um das Glück. Die Inszenierung am Schauspiel Stuttgart fügt diesem Knäuel geschickt noch ein paar Fäden hinzu
Statt Wissensvermittlung bietet man hier Fragen, statt Richtig-falsch-Alternativen Ungewissheiten, statt Pumuckl Fassbinder und Kafka: In der Münchner Schauburg wird die Jugend gezielt überschätzt. Jetzt feiert das Jugendtheater 25. Geburtstag
Auf der Flucht vor dem Schmerz: Die Münchner Kammerspiele haben sich der „4.48 Psychose“ der englischen Selbstmord-Poetin Sarah Kane angenommen. Doch die Inszenierung berührt nicht
Nur ein Versprechen: Das 5. Philosophicum Lech fragt nach der Zukunft des Eros. Doch der Vater aller Dinge, hier ganz konkret des Eros, der Kriegsgott Ares, war auch bei diesem Symposion anwesend
Viele Vorhänge fielen diesen Sommer in München endgültig – an drei Bühnen wurden prägende Intendanzen beendet. Schöne Bildbände blicken zurück auf die Arbeit von Dieter Dorn, Eberhard Witt und Elisabeth Schweeger. Das Publikum schaut indes voraus auf einen aufregenden Theaterherbst
Krabbenartige Maschinen trommeln, doch die Musik der „Future Communities“ spielt erst in fernster Zukunft: Das Münchner „Festival der Kulturen“ brachte Roboter-Performances und High-Tech-Diskussionen zusammen
Alles auf Absprung: Die Kammerspiele unter Dieter Dorn gehen mit der Uraufführung von Theresia Walsers „So wild ist es in unseren Wäldern schon lange nicht mehr“ in die letzte Spielzeit. Auch sonst schläft das Münchner Theater munter vor sich hin
Alle zehn Jahre hilft Oberammergau dem Wunder auf die Beine: 2.000 ortsansässige Darsteller, Pferde, Schafe und Ziegen mobilisierten seit Mai bereits lässig 360.000 Passionsspiel-Pilger
Kulturköpfe denken, Kinder- und Jugendtheater sei so klein wie seine Adressaten, und meinen, Kunst sei da fehl am Platz. Doch aus Grips geboren, nimmt sich das Genre schon lange mit Schwung der Alltagsprobleme an und betrachtet sie mit Zärtlichkeit
Schneewittchen goes Hamlet: Während schon Robert Walser bei seiner Bearbeitung des Grimmschen Märchens schwer gegrübelt hatte, vertraut sich der Schweizer Regisseur Elias Perrig in der Stuttgarter Inszenierung ganz dem Rätsel an und versteckt sein Talent im Detail
Seit sieben Jahren leitet Elisabeth Schweeger erfolgreich experimentierfreudig das Münchner Marstalltheater. 2001 wird sie Intendantin des Schauspiels Frankfurt – zum Schrecken aller Kulturbürokraten. Ein Porträt der umsichtigen Vernetzerin