Einen Monat nach dem missglückten Entschärfungsversuch mit drei Toten beginnt in Göttingen die Suche nach weiteren Blindgängern. 30 könnten noch unter der Erde schlummern. Aber auch die Göttinger denken jetzt eher an die Fußball-WM.
Bei der Demonstration am Wochenende im Wendland ging es nicht nur friedlich zu. 12 Verletzte gab es, drei Aktivisten wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen.
Durch eine Bombenexplosion kamen drei Polizisten um, dabei waren sie Experten für die Entschärfung. Die genaue Ursache der Detonation am späten Dienstagabend ist noch unklar.
Nach Gorleben wird Technik geliefert, mit der Atommüll direkt eingelagert werden kann. Ein Indiz dafür, dass die Ergebnisoffenheit der Erkundungen womöglich nur vorgetäuscht ist.
Erstmals stimmen in Göttingen die Einwohner über ein Straßenbauvorhaben ab: Nicht alle versprechen sich von der geplanten Umgehungsstraße im Süden Gutes.
Der kulturelle Arm der Anti-Atom-Bewegung lädt seit Himmelfahrt wieder ins Wendland. Zu sehen sind Installationen zu den Schwingungen des Wassers, und ein mobiles Kino zeigt Filme über die jüngste Menschenkette gegen Atomkraft.
Atomkraftgegner aus dem Wendland gehen auf Distanz zu den Parteien. Sie lehnen den parteipolitischen Schulterschluss aus grundsätzlichen Überlegungen ab.
Neue Bahn-Panne: Plötzlich reißt eine Zugtür ab und kracht in einen entgegenkommenden ICE. Ursache unklar. Von den sechs Verletzten erlitten zwei einen Schock.
Aus Protest gegen die schwarz-gelbe Gorleben-Politik blockierten 25 Traktoren die Elbbrücke zwischen Dömitz und Dannenberg. Ostereier-Aktion für's Wochenende angekündigt.
Der Exbetreiber hat Informationen über Zuflüsse in das Bergwerk Asse unterdrückt. Auch das Bundesforschungsministerium unter Rüttgers soll am Vertuschen beteiligt gewesen sein.
Seit gut einer Woche lebt die fünfköpfige Roma-Familie Asimi in der evangelischen Liebfrauenkirche in Moringen. Die Gemeinde gewährt den Flüchtlingen aus dem Kosovo Kirchenasyl.
Sie gilt als ein Wahrzeichen des Wendlands – nun wird die Eisenbahn-Brücke, die einst bei Dömitz über die Elbe führte, versteigert. Am Ende könnte der Abriss stehen.
Umweltminister Röttgen will den Salzstock weiter als Endlager für radioaktiven Müll untersuchen lassen. Die Erkundung soll nach dem Bergrecht erfolgen, das weniger Mitwirkungsrechte der Öffentlichkeit vorsieht.
Beim nächsten Castortransport nach Gorleben kommt erstmals ein neuartiger Castorbehältertyp zum Einsatz. Atomkraftgegner rügen das Prüfverfahren und fordern die Offenlegung der Sicherheitsprüfungen.
Seit bekannt ist, dass der radioaktive Asse-Abfall in Schacht Konrad soll, regt sich Widerstand und die Forderung nach einem neuen Genehmigungsverfahren in Salzgitter.
Ob der Atommüll wirklich aus dem maroden Bergwerk herausgeholt wird, ist noch längst nicht sicher. Das Bundesamt für Strahlenschutz hat sich eine Hintertür offen gelassen um die Asse doch mit Beton zu verfüllen.
Seit 2009 wähnt sich die Anti-AKW-Bewegung im Aufschwung. Wenn die schwarz-gelbe Regierung ihr Energiekonzept festzurrt, muss sich der Widerstand bewähren.
Der Journalist Éric Guéret spürte den strahlenden Rückständen der Atomkraft nach und fand eine Geschichte von Lügen, Täuschungen und Verharmlosungen (Arte, Dienstag, 21 Uhr).