Er hat uns mancher Illusion über Amerika beraubt und weltweit die linksliberalen Kräfte vereint. Keine schlechten Leistungen! Eine Lobrede auf den gegenwärtigen amerikanischen Präsidenten
Keine leichten Tage für Amerikas Neokonservative: Die USA sollten Demokratie und Modernität mit Waffengewalt exportieren, verkündeten sie vor einem Jahr. Dass das Experiment im Irak bislang ziemlich schief ging, scheint sie keineswegs zu irritieren
Am 1. Mai wird Großes geschehen, doch echtes Pathos will nicht aufkommen am Vorabend der EU-Osterweiterung. Die westlichen Öffentlichkeiten schaffen es nicht, die historische Dimension des Geschehens zu würdigen. Liegt es daran, dass sie an ihrem eigenen Traum vom Osten festhalten?
Kapitalismuskritik? Diese Freiheit nehm ich mir! Denn die Abscheu gegen den Kapitalismus ist dessen nobelstes Produkt. Zweifellos lebt es sich schön in der Marktwirtschaft. Am schönsten allerdings da, wo ihre Prinzipien außer Kraft gesetzt sind
Marx ist wieder da! Oder war er nie weg? Sogar eingefleischte Kapitalisten behaupten, seine Theorie liefere die „beste Sicht auf den Kapitalismus“. Über eine Renaissance und ihre Hintergründe
Der Mythos vom sanftmütigen, wohlmeinenden Soldaten: Der Starreporter des „Atlantic Monthly“, Robert D. Kaplan, hat ein besonders bemerkenswertes Stück Weltbeherrschungsprosa geschrieben
Die US-Armee und die permanente Revolution: Amerikanische Neokonservative plädieren für revolutionäre Angriffskriege, die Progressiven von einst erweisen sich als Vertreter des Status quo. Ein Lehrgang über den Narzissmus der kleinen Differenz
Rebellenposen in Hollywood, Peace-Zeichen in den Gesichtern, Che und Mao im Regal neben Naomi Klein: Linke Attitüde ist plötzlich wieder en vogue. Ebenso aktuell ist wieder die Wehklage über die bloße Oberflächlichkeit solcher Gesten. Interessanter aber ist die Frage: Worauf verweist ihr Comeback?
Nichts ist mächtiger als Ideen – auch kein Öl und keine Religion: Die schneidigen Neokonservativen, die heute die US-Politik dominieren und in den Irak einmarschieren wollen, sind glühende Anhänger des deutsch-jüdischen Philosophen Leo Strauss. Eine pazifizierte Welt halten sie für unrealistisch
Die Argumente gegen Irakkrieg sind dünn. Ein Blick auf die Geschichte der Friedensbewegung in den Neunzigerjahren zeigt, wie eine große Tradition der Geistesgeschichte ruiniert worden ist
Die Debatte um den türkischen EU-Beitritt offenbart ein Selbstverständnis aus dem 19. Jahrhundert:Die Europäische Union soll zum christlichen Zitadellenstaat gegen den Islam aufgerüstet werden
Zum Antiamerikanismus reicht ein Affekt, aber das System fordert man damit nicht heraus. Michael Hardt, Koautor des Politbestsellers „Empire“, übers Europäische Sozialforum in Florenz, über kluge und blöde Globalisierungskritik und das Schwierige der Revolte gegen eine Macht, die nicht verortbar ist