Zahlreiche Skandale trüben das Kulturjahr 2004 – Castorf, Immendorf, Kölner Dom, Zollverein. Und die Kürzungen der Fördermittel gingen munter weiter. Nichts bleibt, woran man sich ungetrübt erfreuen konnte
450 Millionen Jahre Geschichte der Region in einem romantischen Mittelalterschloss. In Hagen kann sich das neue Museum für Ur- und Frühgeschichte über mangelnde Besucher nicht beklagen
Die stolze Ausstellungsreihe im Gasometer ist zu Ende. Im nächsten Jahr gibt es keinen Event mit neuen Besucherrekorden. Die Zukunft des Wahrzeichens im Ruhrgebiets ist noch unsicher
Opel Bochum ringt ums Überleben – und steht dabei ohne Arbeitnehmervertreter da. Morgen soll ein neuer Betriebsratsvorstand gewählt werden. Zu erwarten ist ein Geschacher in guter Opel-Tradition
Im Essener Museum Folkwang gibt es ein wenig zeitgenössische Kunst zwischen Cézanne-Megaevent und Art-Store-Kette. Die Ausstellungsreihe „Einsiedler-Vorübergehend“ wird beendet, der Kurator verläßt das Haus
Der Designeranzug sitzt perfekt. Die Überwachungskamera ist allgegenwärtig. Ophelia karaokt sich in den Wahnsinn. Ulrich Greb inszeniert am Schlosstheater Moers einen Dänenprinzen in der Jetztzeit
Kathrin Tiedemann, die neue Leiterin des Forum Freies Theater in Düsseldorf, beklagt an der Bochumer RuhrUni die Unterfinanzierung von Kultur in NRW. In Hamburg oder Berlin gäbe es immer noch mehr Geld für die freie Szene
Seit 20 Jahren gibt es den Dortmunder Kunstverein. Dafür leistet er sich wieder einen ganz großen Namen. Denn Multikünstlerstar Martin Kippenberger war ein Sproß der Stadt – und ein Enfant terrible der deutschen Kunstszene
Roland Weiss ist der neue Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft auf Zollverein. Seine wichtigste Aufgabe: Die zahlreichen Spieler auf dem Weltkulturerbe wieder an einen Tisch zu bringen
Ein Comic funktioniert auch auf der Theaterbühne. Das beweisen die Multitalente von „half past selber schuld“. Ihre musikalische Story um den Antihelden Kommissar Zufall im Nonsens-Universum ist ein visueller Volltreffer
Zwischen Strukturwandel und krampfhafter Selbstfindung arbeiten sich drei Theater im Ruhrgebiet am Begriff Heimat ab. Doch Heimat ohne Zukunft fördert eher Zersplitterungsprozesse
Das neue Studententheater Glassbooth hatte mit der Deutschen Uraufführung von Robert Shaws „Der Mann im Glaskasten“ seine erste Premiere. Das vergessene Stück des Hollywoodstars musste dafür erst selbst übersetzt werden
Gern würde die Düsseldorfer Bürgerliste, die mal Lemmer-Liste hieß, den lukrativen Fraktionsstatus im Rat bekommen. Doch dort sitzt nur Torsten Lemmer. Der buhlt um die Grauen Panther und die PDS – bisher vergeblich
Jürgen Flimm bleibt fröhlich, seine Mannschaft auch. Der neue Intendant der RuhrTriennale verriet erste Eckdaten. Vieles bleibt, manches ist neu, drei Jahre ist der Event finanziell abgesichert
Der flimmernde Bildschirm erzählt keine Geschichten, und der letzte Stand der Bildbearbeitung ist immer schon historisch: Das brasilianische Künstlerduo Angela Detanico und Rafael Lain bekam für ein abstraktes Mekong-Delta-Video in diesem Jahr den mit 25.000 Euro dotierten Nam June Paik Award