Neues aus dem Genre der warmherzigen Stereotypekomödie: In „Mambo Italiano“ von Emile Gaudreault ist der Protagonist ein schwuler Italokanadier, den seine Familie verheiraten möchte
Loving Las Vegas: Wayne Kramers Spielfilm „The Cooler – Alles auf Liebe“ freut sich am abgetragenen Kasinoschick seiner Halbweltfiguren und atmet dabei die raue Eleganz des Independent-Kinos
Das Leben so abbilden, wie es ist, und nicht so, wie es sein soll: Das will Roger Michells Film „Die Mutter“ über Sex im Alter. Leider aber kommt er mit dem realistischen Anspruch auch nicht weiter als bis zum Klischeebild der unwürdigen Greisin
Das schwerste aller Themen: Marco Bechis’ Spielfilm „Junta“ versucht zu schildern, was zu Zeiten der Militärdiktatur in argentinischen Folterkellern geschah. Er tut das mit nüchternem Blick und erreicht dadurch Momente der Klarheit
Wenn ich schon eine Welt des Mangels filme, wird sich Ken Loach gesagt haben, dann bitte ohne tapferen Helden: „Sweet Sixteen“ erzählt von der Tristesse einer schottischen Kleinstadt und dem 15-jährigen Liam, der niemandem die Stirn bietet
Die Verzweiflung des Jetsets ist unergründlich, die deutsche Verleihpraxis auch: Claude Lelouchs Film „And Now … Ladies & Gentlemen“ wird in einer erheblich gekürzten Fassung gezeigt
Humanistenherzen schlagen höher: Der Film nach Harry Mulischs Roman „Die Entdeckung des Himmels“ verwandelt Bildung in Bilder. Nur die Liebe funktioniert im Kino besser als der Glaube. Trotz Stephen Fry, der selbst das Mystische erträglich macht
God save the Queen, weil sie Michael Caine und Tom Courtenay längst zum Ritter schlug. In Fred Schepisis Kinofilm „Letzte Runde“ sind die Helden des Free Cinema allerdings alt und zahm geworden
Dani Levys Familiendrama „Väter“ sucht die melodramatische Form, nicht den soziopolitischen Mehrwert. Das Wunschsystem Liebe soll über die Bedingungen von Liebe triumphieren. Damit hebt sich der Film von Matthias Mattuseks Drehbuchvorlage ab, der es um politische Unkorrektheit zu tun ist