Wer möchte schon erwachsen sein: Marc Fosters Film „Wenn Träume fliegen lernen“ widmet sich James M. Barrie, dem Autor von „Peter Pan“. Johnny Depp lässt der Macht der Fantasie freien Lauf
Das Leben so abbilden, wie es ist, und nicht so, wie es sein soll: Das will Roger Michells Film „Die Mutter“ über Sex im Alter. Leider aber kommt er mit dem realistischen Anspruch auch nicht weiter als bis zum Klischeebild der unwürdigen Greisin
Das schwerste aller Themen: Marco Bechis’ Spielfilm „Junta“ versucht zu schildern, was zu Zeiten der Militärdiktatur in argentinischen Folterkellern geschah. Er tut das mit nüchternem Blick und erreicht dadurch Momente der Klarheit
Humanistenherzen schlagen höher: Der Film nach Harry Mulischs Roman „Die Entdeckung des Himmels“ verwandelt Bildung in Bilder. Nur die Liebe funktioniert im Kino besser als der Glaube. Trotz Stephen Fry, der selbst das Mystische erträglich macht
Dani Levys Familiendrama „Väter“ sucht die melodramatische Form, nicht den soziopolitischen Mehrwert. Das Wunschsystem Liebe soll über die Bedingungen von Liebe triumphieren. Damit hebt sich der Film von Matthias Mattuseks Drehbuchvorlage ab, der es um politische Unkorrektheit zu tun ist
Buket Alakus’ Spielfilm „Anam“ erzählt vom harten Alltag einer deutsch-türkischen Putzfrau. Das hat Tempo und ist stimmig in den Details, aber grobschlächtig im Ganzen. Zu viele Figuren scheinen aus TV-Serien wie „Großstadtrevier“ zu kommen. Trotzdem schafft es die Politik, den Film zu kapern
Plötzlich finden sich in Schweden auch Migranten vor und hinter der Kamera: Josef Fares, ein „neuer Schwede“ libanesischer Abstammung, liefert mit „Jalla! Jalla!“ eine Komödie, die so harmlos und konventionell ist, dass es schon wieder subversiv wirkt. Die Utopie heißt schlicht Normalität
In den Schuhen von Mrs. de Winter: Nicole Kidman in dem Mystery-Film „The Others“ von Alejandro Amenábar Nebel. Mit der Bibel gegen das Böse, mit Rückblenden gegen Special Effects. In Spanien und den USA boomte das Spukhaus
Großangriff des Konsolenkinos: Mit seinem neuen Film „Spy Kids“ verlegt Robert Rodriguez eine Agentengeschichte voller Gadgets, wie man sie von James Bond kennt, in eine surreale Spielzeugwelt
Mit ihren Plädoyers für Toleranz machen es sich zwei Filme, die ihre Sympathie für das orthodoxe Milieu trotz allem nie leugnen, nicht leicht: Sandi Simcha DuBowskis Dokumentarfilm über Homosexualität im orthodoxen Judentum und Amos Gitais Spielfilm „Kadosh“ über eine kinderlose Ehe
Wo der Alltag regiert: Das fsk zeigt in „Ende August, Anfang September“ zehn neue französische Independent-Filme, die dazu einladen, dem Durchgang einiger Personen für ein Weilchen beizuwohnen ■ Von Philipp Bühler