Eine Koalition von Grünen und CDU, wie in Hamburg diskutiert, ist in Berlin nicht in Sicht. Die Unterschiede in der Integrations- und Innenpolitik sind gewaltig.
Im Streitgespräch der Grüne Özcan Mutlu und der Unions-Mann Frank Henkel: Der kulturelle Graben zwischen beiden Parteien ist in Berlin trotz aller Jamaika-Träume noch immer gewaltig.
Es wird gepöbelt und geschlagen: Ausgerechnet der Berliner Akademiker-Stadtteil Prenzlauer Berg ist laut einem Bericht des Verfassungsschutzes eine Hochburg rechter Gewalt.
Die hohen Wasserpreise mobilisieren die Berliner. Fast 40.000 Unterschriften sammelt eine Bürgerinitiative für ein Volksbegehren. Dies soll das Parlament zwingen, die Privatisierungsverträge der Wasserbetriebe offenzulegen.
Sarrazin ist eine Hassfigur, und zwar gern. Als Berliner SPD-Finanzsenator spart er, wo immer Wowereit ihn lässt. Ab Donnerstag leitet er die Finanzministerkonferenz.
CDU, Grüne und FDP erhalten oft erst nach Monaten Antworten auf ihre Anfragen an den Senat. Die Abgeordneten fühlen sich wie David im Kampf gegen Goliath.
Als Irène Alenfeld ihr Berliner Elternhaus auflöste, fand sie hunderte Briefe aus der Nazizeit. Darin schreibt ihr Vater von der ständigen Lebensgefahr als getaufter Jude. Die Geschichte der "privilegierten Mischehe" ihrer Eltern erzählt Alenfeld in dem Buch "Warum seid ihr nicht ausgewandert?"
Die Union bleibt hart: Sie will 12- und 13-jährige "Mörder und Vergewaltiger" in Geschlossene Heime stecken. Dass es solche Intensivtäter in Berlin gar nicht gibt, stört sie nicht.
Thilo Sarrazin gibt sich selbstbewusster denn je. Berlins Finanzsenator fordert radikalen Umbau des Föderalismus. Als neuer Chef der Finanzministerkonferenz muss der Einzelgänger sich nun zum Diplomaten wandeln.