Es wird noch gepöbelt, aber die Randale am 1. Mai hat im Vergleich zu den Vorjahren abgenommen. Das heißt nicht, dass es im autonomen Spektrum entspannter zugeht.
Im Hinterland, abseits der Kamerawagen, schlagen die Neonazis zu. Mit Stöcken, Knüppeln und anderen Schlagwerkzeugen wird auf Gewerkschaftler und Studenten eingeprügelt.
Weil sie kaum noch Zulauf finden, setzten die Organisatoren der Ostermärsche auf Anti-AKW-Parolen. Das half wenig. Wer gegen Atomkraft demonstrieren wollte, ging zum Original.
AUFERSTEHUNG An den Ostertagen sollen Massendemonstrationen nicht nur das Ende der Atomkraftnutzung, sondern auch die Wiederbelebung der Friedensbewegung bewirken
Die Blockade der Nazi-Demonstration in Dresden war ein Erfolg. Doch die Polizei, aber auch das Blockadebündnis haben ausreichend Grund zur Selbstkritik.
Niemand muss Angst haben, im Showdown zwischen Protestlern und Polizei zwischen die Fronten zu geraten. Auf beiden Seiten fehlt der Wille, es zum Äußersten kommen zu lassen.
Nach dem Frust mit der Sozialdemokratie unter Gerhard Schröder blickten die Gewerkschaften zunächst durchaus milde gestimmt auf dessen Nachfolgerin Merkel. Eine Falle.
Die Abwägung, ob Formen zivilen Ungehorsams gegen Castor-Transporte sinnvoll und gerechtfertigt sind, muss jeder im Einzelfall moralisch für sich selbst treffen.
Das Mantra in der Stuttgarter Presse: Die Schwaben dürften sich nicht gemein machen mit Radikalen, Autonomen und Chaoten. Das Problem ist nur: Die gibt es in Stuttgart gar nicht.
Für seine polemische Reise nach Absurdistan erhält Roland Koch sogar Rückendeckung vom CDU-Wirtschaftsrat. Beim Sparen bei Bildung und Familien dürfe es keine Tabus geben.
Die Organisation der Bildungskulturen ähnelt der Maßnahmenpolitik von Hartz IV: Zugriffsrecht auf BürgerInnen auf der einen Seite, ein zerstückeltes Bildungssystem auf der anderen.
Eins zu null für Annette Schavan: Der Bildungsgipfel in der findet nun doch nicht in der semesterfreien Zeit statt. Doch der Kuschelkurs könnte ins Koma führen.