■ Der stellvertretende SPD-Fraktionschef Christian Gaebler (34) wirft seiner Partei Managementfehler vor und bezweifelt, ob das Führungspersonal für die Oppositionsrolle geeignet ist
■ SPD-Fraktionschef Klaus Böger räumt beim Wahlkampf erhebliche organisatorische Probleme seiner Partei ein: Die SPD müsse Kommunikationsformen für das 21. Jahrhundert entwickeln
■ Selbst Sozis würden Diepgen wählen: Sympathiewerte für SPD-Spitzenkandidat Momper sind schlechter als bei allen Kandidaten zuvor. Diepgen setzt weiter auf die Große Koalition und sein Image als präsidialer Regierungschef
■ Der gewisse SPD-Spitzenkandidat, der nicht plakatiert werden soll, gibt sich kämpferisch. Nur wofür kämpfen er und seine Partei? Jetzt soll ein neues Logo den Wahlsieg im Oktober retten
■ Zum letzten Mal versammeln sich die Abgeordneten des Deutschen Bundestags in Bonn: Ex-Kanzler Kohl liest der rot-grünen Regierung die Leviten und erhält dafür ein großes Lob von Vizepräsidentin Antje Vollmer
Gemütlich war sie, die fußläufige Hauptstadt Bonn. Die Politik war so übersichtlich wie die Stadt selbst, in der man auf Schritt und Tritt über Regierungsgebäude und Bundespolitker stolperte. In Berlin wird es vorbei sein mit der rheinischen Nähe, und Frikadellen wird man nun Buletten nennen müssen. Ein letzter Spaziergang ■ Von Markus Franz
Für viele Genossen war es ein Tag des Lachens. Mit Eichels Sparpaket hat die rot-grüne Regierung Punkte gemacht. Mit dem Abgang des Kanzleramtschefs verschafft sich Schröder die Rückendeckung der SPD-Fraktion ■ Aus Bonn Markus Franz
■ Subventionsabbau, Renten-Nullrunde, Zivildienstverkürzung, Wohnungsbau, Arbeitslosenhilfe ...: Der Bundesfinanzminister stellte gestern der SPD-Fraktion die Eckpunkte seines Sparpakets vor
■ In der SPD-Fraktion bekommt der Arbeitminister viel Beifall. Nicht, daß sein Konzept so gut wäre – die Abgeordneten wollen Dampf ablassen. Sie fühlen sich vom Kanzler übergangen. Schröder weiß schon seit drei Wochen über die geplante Rentenreform Bescheid, fand die Einzelheiten jedoch nicht so interessant
Nach außen hin ist alles klar: Riester bleibt bei seinem Rentenkonzept, und er hat das Vertrauen des Kanzlers. Schröder jedoch behält sich vor, auf welche Seite er sich am Ende schlagen wird ■ Aus Bonn Markus Franz
Bei der Veröffentlichung der Rentenpläne hat es, wieder mal, eine Panne gegeben. Die grüne Fraktion war nicht informiert. Das Kanzleramt macht für das Chaos das Riester-Ministerium verantwortlich ■ Aus Bonn Markus Franz
Der Kanzler ist ungeduldig. Es wird immer deutlicher, daß er die jüngste Wahlniederlage nutzt, um die SPD auf seinen Kurs zu zwingen. Verbündete dafür sucht der Genosse der Bosse bei den „Seeheimern“, dem rechten Flügel der SPD ■ Aus Bonn Markus Franz