Es geht doch immer nur ums Ficken: In der Oberhausener Inszenierung von Tim Staffels „Werther in New York“ kommen romantische Langweiler unter multimediale Räder
Auch eine einzige Schauspielerin kann ein Subjekt zerlegen: Laurent Chétouane inszeniert Sarah Kanes „4.48 Psychose“ als Monolog eines Ichs, das große Löcher in die Sehnsucht nach Liebe starrt
Viele Wirklichkeiten können nicht wahr sein: Das Off-Theater-Festival „Impulse“ zeigt zum zehnten Mal das Beste aus der freien Szene. Charmante Täuschungen und nur eine ärgerliche Authentizität
Der Körper wird zum Interface, und selbst das Bier sucht im Fluss der Worte nach seiner Referenz: Albert Ostermaiers Stück „Es ist Zeit. Abriss“ wurde am Bochumer Schauspielhaus uraufgeführt
Das Düsseldorfer Schauspielhaus startet mit modischen Extremen: Melodramatisch, um nachgerade viktorianisches Theater wieder zu beleben, mit „Dancer in the Dark“. Minimalistisch mit Jon Fosses Beziehungsdrama „Da kommt noch wer“, in dem ein Paar am nächstbesten Dritten scheitert
Boxer und Nonnen im „Dreiunddreißigsten Kapitel“: Alexej Schipenko hat für das Bochumer Schauspielhaus Bausteine aus dem „Don Quijote“ zusammengesteckt
Wenn Klaus und Edith durch den Schacht zum Mittelpunkt der Erde reisen, ist es um die Liebe schlecht bestellt: Am Bochumer Schauspielhaus haben Autor Lukas Bärfuss und Regisseur Samuel Schwarz mit ihrer für die Gruppe 400asa konzipierten Theaterexpedition das Innere der Individuen erforscht
Das Off-Theater Festival Impulse verweist einmal mehr auf die Schwierigkeit der freien Szene, gegenüber dem zunehmend flexibleren Stadttheater eine eigene Position zu finden. Einig ist man vor allem darin, dass traditionelle Helden gegen mediengewandte Theaterleute ziemlich alt aussehen
Wie geht eigentlich das Theater mit den Menschen um? Ein Gespräch mit Matthias Hartmann, dem neuen Intendanten des Bochumer Schauspielhauses, und seinem Chefdramaturgen Thomas Oberender über politisches Theater, archaische Zonen und die Möglichkeiten, die Welt zu verändern (O ja!)
Peter Palitzsch hat in Düsseldorf eine Collage über den anrüchigen Theaterstar inszeniert, dessen 100. Geburtstag im Dezember ansteht. Der Regisseur und der Dramaturg des Schauspielhauses, Frank Raddatz, gehen indes freundlich mit Gründgens um ■ Von Morten Kansteiner