Rosa von Praunheim wird gern auf die Rolle des Schrillmeisters der Schwulenbewegung festgelegt. Dabei ergeben seine Filme eine alternative Chronik des 20. Jahrhunderts: als Jahrhundert der Diversität, der großen Vermischungen und Austauschbewegungen. Am Montag wird er sechzig
Was bleibt nach Coming-out, sexueller Freizügigkeit und der Suche nach dem eigenen Gender-Weg noch für das Kino übrig? Das 18. LesbenFilmFestival Berlin im Arsenal spielt mit Soap-Klischees und stellt Prostitution auf harten ökonomischen Boden
Zwischen den großen Lebensfragen und den feinen Unterschieden geht die Genauigkeit verloren. Und die Liebe bleibt eine faule Behauptung von Intensität: Doris Dörries neuer Spielfilm „Nackt“
Die letzten Wahrheiten über das Kino – und den Stummfilm: Der französische Filmemacher Olivier Assayas hat Ingmar Bergman ausführlich für ein Interviewbuch befragt. Dagegen sucht Renate Bleibtreu in den Tagebucheintragungen und Drehbüchern des Regisseurs nach dem Erzähler Bergman
Heavy Rotation: Neben den beiden Galerien Klosterfelde und Barbara Wien haben sich auch das Arsenal-Kino und die Kunst-Werke auf einen Präsentations-Marathon des kanadischen Sound- und Filmkünstlers Michael Snow eingelassen
Parodie und Teilhabe, Selbstermächtigung und Show: Die Dragkings in Gabriel Baurs Dokumentation „Venus Boyz“ sind Gender-Modelleure. Ihre Inszenierungen spotten der Männlichkeit und genießen zugleich deren Härte und Gefährlichkeit
Die Treppe zur Macht ist steil und gut gebohnert: Der Film „Rufmord – Jenseits der Moral“ von Rod Lurie erzählt, was geschieht, wenn eine Frau US-Vizepräsidentin werden soll. Es werde Gleichheit
Schriften zu Zeitschriften: Im Layout etwas overdressed, aber entschieden im Plädoyer für ein Kino, das gefährlich ist: die Filmzeitschrift „Revolver“, mit Österreich-Schwerpunkt im aktuellen Heft
Das Kino als majestätische Metapher für freudigen Kommunitarismus: In Frank Darabonts „The Majestic“ zeigen die Kleinstadtbewohner, dass Gemeinschaft funktioniert, wo soziale Übersichtlichkeit herrscht. Dann verzeiht man auch einem Fremden, dass man ihn für einen Sohn der Stadt hielt
Gegen die Verwechslung von Personenkult mit politischer Geschichte: In „Starbuck – Holger Meins“ von Gerd Conradt steckt ein Essay über den Terrorismus als künstlerische Aktion und die Überwindung der Militanz