Die Thriller „Im Zeichen der Libelle“ und „The Mothman Prophecies – Tödliche Visionen“ setzen sich an die Grenze von Diesseits und Jenseits und proben dort „X-Files“-Spiritualität – mit so viel Ernst und Pathos, dass sie überholten Darstellungsmodellen zur Wiederauferstehung verhelfen
Der Blick in zehn Wohnungen reicht aus für ein Panorama der condition humaine: „Qualverwandt oder Wenn der Postmann zweimal klingelt“ von Lothar Lambert
Als der Kapitalismus noch Feinde hatte: In den „European Sixties“-Filmen äußerte sich der Einklang von Politik und Ästhetik als Haltung. Was aber blieb? Das Design von Brillen, Möbeln und Frisuren
Von der fortschreitenden Kastration: In seinem Film „Suck My Dick“ versucht Oskar Roehler, mit ziemlich brachialen Mitteln über etwas sehr Fragiles zu sprechen
Pornografie zweiter Ordnung: Wiktor Grodeckis Film „Mandragora“ über den schwulen Sexmarkt in der tschechischen Hauptstadt setzt auf eine Drastik, die an Zynismus grenzt
Thomas Arslans Film „Der schöne Tag“ folgt seiner Heldin durchs sommerliche Berlin und schwebt zwischen Beobachtung, Beschreibung und Erzählung. Wieder erschließt Arslans Kino Realitätspotenziale, gerade indem es sie nur ästhetisch vermittelt
Drogenproblem? Es gibt sie doch überall zu kaufen. Ted Demmes „Blow“ erzählt die wahre Geschichte von George Jung, der in den 70er-Jahren den amerikanischen Kokainmarkt kontrollierte. Franka Potente, die an Johnny Depps Seite ihren Auftritt hat, tut die Befreiung aus der Tykwer-Zange gut
Basketball statt Literatur und pädagogischer Eros statt Homosexualität: Gus Van Sants „Forrester – Gefunden!“ (Wettbewerb) ist eine neue Variante des Märchens vom hochbegabten jungen Mann
Hochtechnisierung und Sexualität, Gewalt und Frivolität, großindustrielles Goldfurnier und dekadente Partys: Der Regie-Exzentriker Raúl Ruiz begibt sich in Marcel Prousts literarische Zeichensysteme. Sein Film „Die wiedergefundene Zeit“ ist ein Irrsinnsprojekt ganz im Sinne von Prousts Sonderweg