Bislang ging die Gefahr für die staatliche Aufgabe Bildung und Kultur von der Welthandelsrunde Gats aus, dachten die Globalisierungkritiker. Tatsächlich ist auch der Entwurf einer Verfassung für die EU offen für den Handel mit Bildungsgütern
Kairo, Singapur, Bangkok, Pretoria heißen Standorte deutscher Hochschulen, die auf dem Bildungsweltmarkt antreten. Die akademischen Satelliten sollen profitable Studenten akquirieren – und die besten ins deutsche Promotionsstübchen holen
Der Laborschule gelingt besonders gut, Schüler sehr unterschiedlicher Lernniveaus zu fördern. Das haben Max-Planck-Forscher nachgewiesen. Der Blick in die Unterrichtspraxis zeigt nun: Alle Schüler bekommen dieselbe Frage – aber die Zugänge, das Problem zu lösen, sind so verschieden wie die Kinder
Wie lange darf der Bibliotheksbus im englischen Bezirk Devon Bücher fahren? Oder: Wie sich die Kultusminister der europäischen Regionen darüber klar werden, was Globalisierung mit Bildung zu tun haben könnte. Nur einer hat keine Angst vor Amerika: Niedersachsens Wissenschaftsminister Oppermann
Der Essener Bildungsforscher Klaus Klemm fordert, nach Pisa über das gegliederte Schulsystem nachzudenken. Nordrhein-Westfalens Bildungsministerin Gaby Behler ist da ganz anderer Meinung: Sie will lieber die Qualität des Unterrichts verbessern
Wenn Seminare Handelsware werden, hat das empfindliche Auswirkungen. Private Anbieter könnten in Deutschland die Einführung von Uni-Gebühren verlangen. Mehr Druck auf „Dritte Welt“, den Bildungssektor zu privatisieren und zu öffnen