In seinem neuen Buch untersucht Wolfgang Kraushaar die 68er als „postmaterialistische Werteelite“ – und ein klein wenig die Verbindung der APO zur Stasi. Dass die Geschichte der antiautoritären Bewegung eine Erfolgstory ist, glaubt man ihm gern
Von der Sehnsucht, in der Welt anzukommen und gleichzeitig in ihr zu verschwinden: In seinem beruhigend sentimentalen Roman „Petrowitsch“ erzählt Andrej Kurkow von einer langen Reise durch die postsowjetischen Landschaften zwischen Kiew und Kasachstan – und vom Vermächtnis eines Dichters
Ab heute wird die PlayStation 2 verkauft. Während die Entertainment-Industrie den Eintritt in die Welt der Gefühle verkündet, festigt sich die diskursive Ordnung rund um die Konsolen: Das Videospiel wird musealisiert, zur Kunst erklärt und in den geräumigen Archiven der Kulturgeschichte abgelegt
Während in den Nachrichtensendungen die ersten Truppenbewegungen aus der Golfregion vermeldet werden, planen ein Marihuana-Farmer und ein Nietzsche-Schüler einen Mord: Denis Johnson hat mit „Schon tot“ einen 600 Seiten langen Schauerroman über das Amerika der frühen 90er geschrieben
„Sie gehören zu uns“: In seinem politischen Krimi „Die Exekution“ erzählt Wolfgang Brenner sehr aktuell von Terroristen und anderen Wiedergängern aus dem Totenreich
Die neuen Erzähler sind die Aufsichtsräte und Analysten: Als Anhängsel der New Economy findet der Literaturbetrieb im Electronic Media Center der Frankfurter Buchmesse zurück zur epischen Form
Der letzte Amerikaner: In seinem Debütroman „Monument für John Kaltenbrunner“ erzählt der Schriftsteller Tristan Egolf von Mülldeponien, Kleinstädten und anderen heiligen Ortenvon KOLJA MENSING
„Geschwindigkeit ist auch nur der Abstand zwischen mir und der Wand“: Auf der Konferenz Berlin Beta 3.0 verabschiedeten sich die Akteure des Neuen Marktes zögerlich von Idealen und Illusionen
Mit dem Essen spielt man nicht beziehungsweise nur manchmal: Die Bloodhound Gang setzt der desolaten öffentlichen Moral das traditionelle Regelwerk des Kindergeburtstages entgegen
Markus Wolfgang Konradin Leiner, genannt Qrt, war Philosoph, Theorieproduzent und Heldenforscher. Vor fünf Jahren starb er an einer Überdosis Heroin und hinterließ zehn Plastiktüten mit Manuskripten. Ein Epilog auf das Westberlin der 80er-Jahre