FLÜCHTLINGSLAGER Die alte Ordnung der DDR hatten sie verlassen, eine neue war noch fern: „Nahaufnahme. Fotografierter Alltag in West-Berliner Flüchtlingslagern“ beschreibt das Leben im Dazwischen
Erst einmal alles zerlegen und die Elemente analysieren: Leicht machen es sich die jungen Künstler nicht, die bei den 17. Berliner Tanztagen in den Sophiensælen mit Wagners Opern und windigen Videos hantieren
Kraken klettern einen Mast hoch und Kaninchen rauchen: Selten wird die Vergeblichkeit, andere am eigenen Bewusstseinsstrom teilhaben zu lassen, so raffiniert und elegant ausgestellt wie bei Heinz Emigholz im Werkraum des Hamburger Bahnhofs
Rolf Dieter Brinkmann wollte alles in Sprache verwandeln. Das Outdoor-Theater „Sacer Lokus“, das Martin Wuttke nach Brinkmanns Texten in Neuhardenberg gestaltet hat, hebelt diesen Versuch auf lustige, gemeine und orgiastische Weise aus
Das Leben streut seine Bilder, später sammelt man sie wieder ein: In „Born2bewild“ gräbt sich das Choreografen-Duo Rubato zu den verdrängten und den offenen Schichten ihres Künstlerseins durch
Flirts, Partys, Zwangsheirat: Jugendliche Außenseiter aus Berlin und Ungarn machen aus ihren Erfahrungen Theater und kommen ganz leichtfüßig auf gemeinsame Nenner
Morgen vereint: urbane Dichte und ländliche Weite. Die Ausstellung „die stadt von morgen“ in der Akademie der Künste am Hanseatenweg erkundet das ästhetische und ideologische Erbe der Stunde null
Das Festival „France en Scène“ nimmt am letzten Wochenende noch mal Fahrt auf: Maguy Marin, Sasha Waltz und William Forsythe lassen das Ballett aus Lyon tanzen
Wie das Wo mit dem Was zu tun hat: Die Ausstellung „Raum. Orte der Kunst“ in der Akademie der Künste hat konzeptuell ein paar blinde Flecken, aber einige tolle Arbeiten
Heute wird im HAU 3 Anja Gronaus „Nach D. – Erlebnis Religion“ uraufgeführt: Fünf Schauspieler pilgern auf den Spuren eines Gottverlorenen von August Strindberg
Tänzer auf der Spree, Sänger in der Maschinenhalle, Bläser auf der Terrasse und Liebende auf dem Dach: Mit einer weit umherschweifenden Inszenierung eröffnete das imposante Radialsystem V, der „new space for the arts in Berlin“
Pierre Coulibeuf macht Filme über Künstler. Seine Porträts von Meg Stuart, Jan Fabre oder Marina Abramovic sehen oft wie eine Arbeit der Porträtierten selbst aus. Das Arsenal zeigt eine Werkschau
Vielfalt der Abstürze: Jeden Monat laufen in Berlin gleich vier oder fünf neue Theaterstücke an,die das neoliberale Subjekt auf dem Weg der Anpassung und der Selbstzerstörung begleiten
„Die Verstörung“, das neue Stück von Falk Richter an der Schaubühne, ist eine traurige und sehr kalte Schönheit – übertreibt es aber ein bisschen mit der Menge der katastrophischen Spannungskurven
Revolutionen im Kleinen: An Berliner Grundschulen ist Tanz neuerdings auch Unterrichtsfach. Angeschoben hat das Projekt die Choreografin Livia Patrizi, die im richtigen Augenblick die richtigen Partner zusammenbrachte. Und plötzlich bewegt sich was
Superheldinnen und andere Trash-Ikonen bevölkern die Stücke von Constanza Macras. Dazu kommen Popsongs, Angst und Gewalt. Ein Gespräch mit der Choreografin über Nostalgie und Propaganda
Humpelnd, im Spitzenschuh startete das Festival „Tanz im August“ mit der kanadischen Company von Marie Chouinard. Schwerpunkt des viel versprechenden Programms: Woran erinnert sich der Körper?
Mit ihrem Stück „Betrachte meine Seel“ will Christiane Pohle in den Sophiensælen die leere Mitte erkunden, die im Kern aller Lebenszusammenhänge, Weltutopien und Zivilisationskritik existiert
Eine Effizienz-Welt, so wüst und leer wie besenrein gekehrte Räume: Kathrin Rögglas Theatertext „wir schlafen nicht“ wird in Berlin aufgeführt. Passenderweise in 13.000 Quadratmeter Leerstand