Immer gleich vom Zweiten Weltkrieg erzählt und auf schlimme Völkerverständigungs-Klischees gesetzt: „Das deutsch-russische Soldatenwörterbuch“ in den Sophiensælen
Elke Brüns’ Analyse des Wenderomans erinnert an die heftigen Debatten, als die Literatur die gespaltene Nation einigen sollte, und bietet einen neuen Blick auf sie. Sie erklärt, warum Biederkeit, Konventionalität und Deutschtümelei unvermeidbar sind, wenn Literatur das „nation-building“ besorgen soll
Der Wagenbach Verlag verlegt nun schon zum vierten Mal Giampiero Caroccis „Kurze Geschichte des amerikanischen Bürgerkriegs“, ein Geschichtsbuch, das sich durch schlechte Recherche und halsstarrigen Rassismus auszeichnet
Fantasie und Protz als Selbstbehauptung: Auf einem Hügel nahe Chișinău, der Hauptstadt der Republik Moldawien, bauen arme Roma-Familien ihre Visionen von Schönheit, Macht und Reichtum. In seiner Videoinstallation „Baron’s Hill“ macht Pavel Brãila nun Berlin mit ihrem Glamour bekannt
„Der“ Mann ist in der Krise – diese These gehört derzeit zu den beliebtesten Gassenhauern der Medien. Einfach nur dummes biologistisches Gerede? Oder Indiz für eine kriselnde symbolische Ordnung? Es lohnt sich, hinter dies Krisengerede zu gucken
Irene Berkels Buch „Missbrauch als Phantasma“ korrigiert zwar den biologistischen Generalverdacht gegen Männer, setzt dafür aber die Psychoanalyse als Welterklärungsschule und absolute Instanz ein
In dem Film „Streben nach Glück“ spielt Will Smith einen Obdachlosen, der es bis zum Millionär schafft. Der richtige Film für raue Hartz-IV-Zeiten? Dazu sechs sehr unterschiedliche Perspektiven
VonCRISTINA NORD / IRENE GRÜTER / TOBIAS RAPP / INES KAPPERT / DIRK KNIPPHALS / HARALD FRICKE
Michael Heitz und Sabine Schulz wollen mit ihrem noch jungen Theorieverlag Diaphanes Debatten anstoßen, das machen, was sie interessiert – und ein paar Kröten verdienen
Erinnern, was nie wirklich geschehen ist: Mit der Bedeutung des Films für das biografische und kollektive historische Gedächtnis setzte sich eine Gesprächsrunde im Filmmuseum Berlin auseinander. Erinnerung und Realität sind sich bestenfalls ähnlich