Globale Verspannungen und lokale Polarisierungen: Die in Bangladesch geborene Londoner Autorin Monica Ali erzählt in ihrem Debüt „Brick Lane“ die Geschichte einer bengalischen Migrantenfamilie
Intensitäten, von denen man 68 geträumt hat: Stereolab verarbeiteten in der Maria brechtisches Moritatenflair und Flugblattparolen zu einer angenehm swingenden Sozialutopie. Das Publikum köchelte wie Wachs in einer Lavalampe
Brian Wilson hat den Faden wiedergefunden: 1967 gingen die Aufnahmen für das sagenumwobene Beach-Boys-Album „Smile“ im Chaos unter. Es wurde nie veröffentlicht. Am Mittwoch führte Wilson die Musik nun in Frankfurt auf
Die verwischten Grenzen zwischen Anklage und Parodie und andere coole Abweichungen: „Berlin North“ im Hamburger Bahnhof versammelt 26 Künstler aus den nordischen Ländern, bei denen Spaß, Spott und Kritik fließend ineinander übergehen
Terrorism sucks, celebrity rules: Robert Stones Dokumentarfilm „Neverland“ erinnert im Forum an die US-Terror-Medienhysterie der Siebziger und die Entführung der Verlegertochter Patty Hearst
Zwei Filme widmen sich der Obdachlosigkeit und der Stadt: „Trollywood“ (Panorama) von Madeleine Farley und „El tren blanco“ (Forum) von einem argentinischen Filmemacherkollektiv
Da lacht Lacan: Patrice Leconte überlässt einem Zufall den Feinschliff des Begehrens. Sex ist in „Confidences trop intimes“ (Wettbewerb) Voyeurismus für die Ohren
Nicht Vergessenkönnen ist der Preis des Überlebens: Der herausragende niederländische Dokumentarfilm „De Prijs van de Overleven“ zeigt im Forum, wie das Leid der Holocaust-Überlebenden auf den Alltag ihrer Kinder übergreift
Die Retrospektive der Berlinale widmet sich dem Kino des „New Hollywood 1967–1976“. Das Politische wurde hier nicht als Hintergrund für Fiktionen gezeigt, es fungierte als deren Auslöser
Die Kraft der sexuellen Subversion: In „Before Night Falls“ erzählt Julian Schnabel das tragische Leben des kubanischen Schriftstellers Reinaldo Arenas. Aus der Kopplung von Biografie und Fantasie ergibt sich das Profil eines Künstlers, bei dem sich private Ausschweifung mit politischer Opposition mischte
Liegt es an Weihnachten oder an der Nostalgie für Sixties-Schmachtsongs? Von Scott Walker ist mit „Five Easy Pieces“ eine Fünffach-CD-Box von 1966 bis heute erschienen. Immer noch brummt der Bariton des Verlassenseins angenehm im Brustkorb