Das Geld und das Öl, die Macht und der Tod: In Stephen Gaghans Politthriller „Syriana“ gibt George Clooney einen alternden Agenten auf Tour durch die Intrigen in Nahost. Den Film interessiert aber nicht der Ausnahmezustand, sondern die Routine
Was man sieht, ist nie genug: Dem französischen Regisseur Nicolas Rey ist mit „Schuss!“ (Forum) ein starker Bildessay über Industrialisierung und Freizeit, Arbeit und Luxus, Schmutz und Reinheit gelungen
Der Traum von der Rückkehr verkehrt sich in einen Albtraum. Was mal Heimat war, ist zu fremd geworden: Für „Am Rand der Städte“ hat die Regisseurin Aysun Bademsoy Migranten in ihren Siedlungen an der türkischen Mittelmeerküste besucht
Gegen den Strom differenzieren: In „1 : 1“ (Panorama) zeigt Annette K. Olesen das Dilemma der gescheiterten Integration im liberalen Dänemark auf. Für reichlich emotionalen Zündstoff ist gesorgt
Viel Aufmerksamkeit für viel Gutmenschentümelei – und beschämend wenig Provokation: Jan Henrik Stahlbergs Entführungsfantasie „Bye, Bye Berlusconi!“ (Panorama)
Leichte Erschütterungen sind manchmal ganz gesund: Anne-Marie Duguet, Kuratorin der Ausstellung „Smile Machines“ im Rahmen der Transmediale, hält Humor im Umgang mit der technologischen Entwicklung für notwendig. Spielerisch will sie die Grenzen zwischen Kunst und Technik überwinden
In seinem Film „Clean“ verfolgt Olivier Assayas behutsam, wie Maggie Cheung als drogenabhängige Indie-Königin durch Metropolen und über Industriebrachen driftet
Mit der Gagosian Gallery zeigt sich seit Monaten, wohin die Kuratoren der 4. Berlin Biennale steuern: Sie wollen eine VIP-Kunst-Boheme aus dem Boden stampfen– und nehmen dafür Glamour, der blind ist für die Kontexte der Stadt, gleichgültig in Kauf
Wenn Lou Rawls vom Verlassensein sang, fühlte es sich wie in Kuschelwolle verpackter Sex an. Jetzt ist der Soulcrooner im Alter von 70 Jahren an Lungenkrebs gestorben
Den Zufall nutzen und Zähne zeigen: Nach 25 Jahren haben sich die britischen Industrial-Pioniere Throbbing Gristle reformiert. Ein Gespräch über die Nachteile der Geschichte, Individuation dank Camouflage und sanfte Strategien in Zeiten der Angst
Peter Jackson verfilmt „King Kong“, spinnt die B-Movie-Story nach allen Regeln der Computertechnik zu Ende und verfeinert den holzschnittartigen Stoff enorm. Den Gollum-Schauspieler aus „Herr der Ringe“ hat er dabei ins Gorilla-Kostüm gesteckt