■ Koalition und Bündnisgrüne einigen sich darauf, das Bundesversorgungsgesetz zu ändern: Zusatzrenten von NS-Tätern und ihren Angehörigen sollen künftig gestrichen werden. Nur die SPD will bislang nicht mitmachen
■ Der Kanzler verspricht zwar nicht, die Erhöhung des Beitragssatzes zu verhindern. Aber er will die geplanten 21 Prozent „ändern, mit den Möglichkeiten der Vernunft“
■ Die CSU hat sich gegen die FDP durchgesetzt: Die geplante „Harmonisierung des Strafrahmens“ läuft in den meisten Fällen auf eine Strafverschärfung hinaus. Die Definition für schweren Raub wird ausgeweitet
■ Die Grundgesetzänderung zur Überwachung von Wohnungen braucht im Bundesrat eine Zweidrittelmehrheit. Rot-grüne Regierungen können sie gemeinsam mit Bremen oder Rheinland-Pfalz verhindern
■ Die Bonner Koalition lehnt Wolfgang Schäubles Vorschlag zur Rettung der Steuerreform ab. Nur SPD und Grüne greifen im Bundestag den Vorstoß des Unions-Fraktionschefs auf. Steuerreformgespräche heute abend ohne Chance
■ Finanzminister droht mit seinem Abschied 1998 – falls er keinen neuen Job bekommt. Mit dem Ultimatum drängt er den Kanzler, endlich das Kabinett umzubilden
■ Bundesfinanzminister Theo Waigel kann sich gegen die Bundesbank nicht durchsetzen: Auch nach dem Krisentermin mit Bundesbankchef Tietmeyer kommt er 1997 an den Goldschatz der Bundesbank nicht heran
■ Wenn Frauen verfolgt werden, weil sie Frauen sind, „muß das ein Asylgrund“ sein, sagt der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende. Iranerin wurde ausgepeitscht, weil sie mit Männern Auto gefahren war: Asyl abgelehnt
■ Das Präsidium der Sozialdemokraten will lieber einen Gesetzentwurf der Koalition zur Alterversorgung „im normalen parlamentarischen Verfahren“ abwarten