Der alte Biber und das Meer: In Berlin ließ Brian Wilson Wellen der Erinnerung durchs ICC schwappen und rührte diejenigen, die eh nahe am Wasser gebaut haben, mit perfekten Harmonien zu Tränen
Gothic Spukhaus statt White Cube: Für seine Ausstellung im Kunsthaus Bregenz hat der schottische Künstler Douglas Gordon ein romantisches Schauermärchen in Szene gesetzt. Langsame Videobilder schieben schreckensstarre Körper ineinander
Neue Diskurse schaffen: Mit Konzepten für die kommende documenta hält sich Kurator Okwui Enwezor noch bedeckt. Die Aufmerksamkeitsproduktion läuft dafür bereits auf Hochtouren. Ein Gewinner steht auch schon fest: Harald Szeemann. Seine documenta V von 1972 wird zum Vorbild stilisiert
Das Arsenal zeigt eine Retrospektive mit Filmen von Heinz Emigholz. Da verschenkt sich Zeit in proustschen Dimensionen, Natur wird in Kultur übersetzt und die Lebendigkeit der Dinge pointilistisch erfahren
Wo der Filzstiefel brennt: Die Ausstellung „Davaj!“ in Berlin zeigt „Russian Art Now – aus dem Laboratorium der freien Künste in Russland“. Momentaufnahmen der Generationen nach der Wende
Penisneid? Von wegen! Jetzt hungern die Männer nach den Differenzierungen des Feminismus. Mit der Ausstellung „The harder they come“ macht Peter Nansen Scherfig im Sparwasser HQ ein Pluriversum des Männlichen auf
Acid für Fortgeschrittene: David Lynchs „Mulholland Drive“ ist ein ornamentaler Reigen über Glanz und Scheitern in L. A., bei dem der Zuschauer den Wirrnissen der Psyche komplett ausgeliefert wird
Konventionen des Wissens: Die Ausstellung „New Heimat“ im Frankfurter Kunstverein wandert auf dem schmalen Grat, der zwischen künstlerischen Exponaten und rituellem Gebrauchsgut besteht
Was von der Zukunft übrigblieb: Die Bilder des Berliner Künstlers Giò di Sera sind ein Kommentar auf die neuen, alten religiösen und kulturellen Konflikte. Ein Gespräch über künstlerische Glaubensbekenntnisse und die dauerhafte Gültigkeit der Ikonen