In ihrem starken Debütroman „ewig her und gar nicht wahr“ erzählt Marina Frenk in großen Sprüngen vor und zurück von Flucht und Migration, Fehlgeburten und Beziehungsalltag
Schlagfertig und voller Situationskomik – Rachel Kushners Buch „Ich bin ein Schicksal“ ist ein furioser Roman über die „freie Welt“ und deren Gefängnisinsassen
Familienerinnerungen weiten sich zum Geschichtspanorama: Mit Gespür für Ungerechtigkeit erzählt Inger-Maria Mahlke von Großbürgern, Handwerkern und Dienstboten am Rande Europas
Christoph Marthaler wäre lieber kein Diskursregisseur. An der Berliner Volksbühne hat er mit „Lieber nicht“ seine Version der Erzählung „Bartleby, der Schreiber“ inszeniert. Dem globalisierungskritischen Hype um Herman Melvilles Figur entzieht er sich
Danton gibt den Kasper, Saint-Just und Robespierre teilen sich den Teufel. Thomas Ostermaier inszeniert „Dantons Tod“ an der Berliner Schaubühne als Puppentheater der Revolution. Im Verlauf der Büchner-Aufführung setzt sich die Dekoration gegen die Politisierungssehnsucht des Hauses durch
Seit drei Jahren bereitet Claus Peymann seinen Wechsel vom Wiener Burgtheater an das Berliner Ensemble medientechnisch vor. Nach Beleidigungsorgien inszeniert sich der Direktor heuer als Retter des „verloren gegangenen bürgerlichen Publikums“ ■ Von Eva Behrendt
Das Diarium als Spielwiese: Helmut Krausser und Rainald Goetz produzieren Positionen mit der Zeit und dagegen. Wo der eine den Wahrnehmungsprozeß so schön als möglich verdichtet, ist der andere auf der Suche nach dem ultimapositiven Kick ■ Von Eva Behrendt
Trendy auf jeden Fall, selbstreflexiv manchmal: Das Gießener Institut für Theaterwissenschaft macht als Schule Theater und will als Theater Schule machen. Beim 15. diskurs-Festival reflektierte es seine eigene, spiralig gewundene Performance-Geschichte ■ Von Eva Behrendt