Musik & Moral gehen gut zusammen in der Volksbühne - die Kunst sieht altbacken aus. Erste Suchbewegungen nach Kräften der Erneuerung am Haus nehmen sich die 20er Jahre vor.
Einmal Gangsta-Hiphop, bitte - und schon sind wir wieder jung? Das Kokettieren mit Pop nutzt nicht immer, wie "Romeo und Julia" am Thalia Theater zeigt.
Das Maxim Gorki Theater in Berlin war hyperaktiv in der ersten Spielzeit mit dem Intendanten Arnim Petras. "Schließlich hört das Lernen nie auf", sagt Petras.
Würstchen außer Kontrolle: Dorfrichter Adam kehrt zurück. Rafael Sanchez inszeniert Kleists „Zerbrochenen Krug“ am Schauspiel Hannover launig lustig und handwerklich so gediegen wie die Gartenzwerge, die das Bühnenbild bevölkern. Und wohl auch mit einem Schuss Angst vor zur großer Glätte
Die Schrecknisse der Nazizeit an die aktuellen Debatten um die unnützen Unterschichten anschließen: Christoph Marthaler hat einen Liederabend über die Euthanasie in der Wiener Kinderpsychiatrie „Am Spiegelgrund“ inszeniert, mit dem in den Beelitzer Heilstätten die „Spielzeit Europa“ eröffnet wurde
Von Alterskarrieren und glückender Realitätskonzentration: Den Regisseuren Jürgen Gosch und Dimiter Gotscheff gehört die Gunst der Stunde. Mit insgesamt drei Inszenierungen sind sie beim heute beginnenden Berliner Theatertreffen gut vertreten
Die Berliner Volksbühne nimmt das Theater sportlich: Frank Castorf beschwört die anarchische Potenz von „Im Dickicht der Städte“. Brecht behandelt er als Klassiker – und sich selbst auch
Hemmungslose Animation, Sex und Sambarhythmen: Die Berliner Volksbühne brasilianisiert sich mit „Krieg im Sertão“ des Teatro Oficina Uzyna Uzona aus São Paulo. Es verhandelt die Geburt des modernen Brasilien als exzessives Mitmachdrama
Der dramatische Krisenindikator Botho Strauß an den großen Bühnen der Hauptstadt: Am Berliner Ensemble funktioniert er in der Regie von Luc Bondy hervorragend als Bremsklotz gegen den Fortschritt, die Volksbühne aber, die mit Strauß den Westen verstehen lernen wollte, versteht nur sich selbst
Frau Kapsreiters schwelende Träume: Anna Viebrock und Johannes Harneit richten im Berliner HAU-Theater „Ohne Leben Tod“ ein – nach Heimito von Doderer und Gustav Mahler. Vanitas-Motive treffen Antisemitismus-Anspielungen
Vom Pornolook bis zur Hildegard-Hamm-Brücher-Bluse ist es auch nur eine Abweichung: Die Szene der Kunst- und Kulturwissenschaftler traf sich in Zürich, um das Phänomen des Glamour dingfest zu machen. Glamouröse Normen als Emanzipationsmöglichkeiten und Disziplinierungsinstrumente
Poetische Theorien und andere Donquichotterien: Junge Performancekünstler und Theatermacher tankten bei der 5. Internationalen Sommerakademie am Frankfurter Mousonturm Material für die nächste Saison. Dieses ist oft eher abstrakter Natur. Da heißt es, unterhaltende Übersetzungsarbeit leisten