Erst Politiker, dann zum Sozialamt? Das ist gar nicht so schwer, schließlich haben ausgediente Volksvertreter keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld. Und beim Arbeitsamt gelten sie als schwer vermittelbar. Ein Lagebericht ■ von Dorothee Winden
■ Die SPD will Walter Momper für das Amt des stellvertretenden Parlamentspräsidenten nominieren. Reinhard Führer (CDU) soll Präsident werden. Kein Vizeposten für die PDS
■ Nach dem Karlsruher Urteil muss das Land mit Einbußen beim Länderfinanzausgleich rechnen. Auf die bisherigen acht Milliarden Mark kann Berlin nicht mehr zählen
■ Der Kreuzberger SPD-Kreisvorsitzende Andreas Matthae ist überraschend von seinem Amt zurückgetreten. Intern werden dem 31-Jährigen „Führungsmängel“ vorgeworfen
■ Der Leitantrag für den SPD-Parteitag berücksichtigt verstärkt Ostinteressen und enthält kaum Konfliktpunkte für die Aufnahme von Koalitionsgesprächen mit der CDU
■ Dem SPD-Vize Klaus-Uwe Benneter gelang es nicht, die Parteilinke auf Koalitionskurs zu bringen. Eine Mehrheit für Aufnahme von Koalitionsverhandlungen ist jetzt fraglich
■ Einst schärfster Gegner der CDU-Innensenatoren ist SPD-Politiker Hans-Georg Lorenz auf einen Schmusekurs umgeschwenkt. In der SPD galt er als „Schönbohms Schoßhund“
■ Der Lichtenberger SPD-Kreisvorsitzende Andreas Geisel, der seit kurzem als Ostvertreter dem Landesvorstand angehört, räumt ein: Ostgenossen haben Ostinteressen nicht genügend vertreten
■ Sind die Heilungschancen in der Opposition oder in der Koalition besser? SPD-Landesausschuss beriet über die Ergebnisse des zweiten Sondierungsgesprächs zwischen SPD und CDU. Parteibasis bleibt allergisch
■ Bei den Berliner Grünen wird die ablehnende Haltung zur PDS aufbrechen. Zu den nächsten Wahlen müssen dann nur noch die Sozialdemokraten überzeugt werden
■ Junge SPD-Funktionäre fordern eine strategische Debatte über die Zusammenarbeit mit der PDS. Doch in einem Strategiepapier von Parteispitze und Ostgenossen wird nur verklausuliert eine Diskussion in Betracht gezogen
Nach der Wahl in Berlin: Kleiner Parteitag der Berliner SPD stimmte Gesprächen mit der CDU zu. Eine erneute Große Koalition gilt als wahrscheinlich ■ Aus Berlin Dorothee Winden
■ Ost-Kreisvorsitzende verzichteten beim Kleinen Parteitag der SPD auf ein Misstrauensvotum gegen den geschäftsführenden Landesvorstand. Zwei Ost-Genossen in Führungsriege aufgenommen