Der Kriegsfilm als Kammerspiel: Mit „Letters from Iwo Jima“, dem zweiten Teil seines Doppelfilm-Projekts, reicht Clint Eastwood die japanische Sicht auf die Endphase des Zweiten Weltkriegs nach
Aquarelle in einer Zeit des Umbruchs: In Stefan Hayns Filmessay „Malerei heute“ sind die Reklametafeln mehr als nur Werbung, sie bereiten die Öffentlichkeit auf die kommenden politischen und gesellschaftlichen Veränderungen vor
Weil er als Regisseur „wahrhaftiges, menschliches Verhalten“ zeigen wollte, konnten sich in seinen Filmen wie „The Player“ oder „Nashville“ die Dialoge überlappen wie im richtigen Leben auch. Jetzt ist Robert Altman mit 81 Jahren gestorben
Wie schön wäre das Leben, hätte man nur genug Geld und dreihundert Sonnentage im Jahr: „Ein gutes Jahr“ von Ridley Scott ist eine weichgezeichnete Winzerkomödie
Understatement gibt es nur bei der Anzahl der toten Jungfrauen: Tom Tykwers Bestsellerverfilmung „Das Parfum“ schöpft aus dem Vollen. Doch unter dem Druck, alles vor Augen stellen zu wollen, findet der Regisseur lauter Bilder, die von nichts anderem reden als ihrem eigenen Visualisierungszwang
Claude Chabrols mittlerweile 67. Film heißt „Geheime Staatsaffären“ – ein Lehrstück rund um den Skandal um Elf Aquitaine mit Isabelle Huppert als Richterin
Volker Pantenburg setzt in seinem Buch „Film als Theorie. Bildforschung bei Harun Farocki und Jean-Luc Godard“ zwei der Altstars des europäischen Autorenkinos in Beziehung. Vor allem ihr Interesse an einer zentralen Frage verbindet sie: Wie kann in Bildern und durch Bilder gedacht werden?
Mit der Digitalisierung des Kinos ist eine neue Dimension der Reproduzierbarkeit erreicht. Die Branche reagiert nach Law-and-Order-Manier: Wer kopiert, wird kriminalisiert
In jeder Waffe lauert ein böser Eigenwille, der alle guten Absichten hintergeht: „Dear Wendy“ von Thomas Vinterberg (Regie) und Lars von Trier (Drehbuch) spielt mit dem Genre des Western
Ein Reader, der schön die Mitte hält zwischen Dokumentation und Gebrauchsanleitung, akademischer Fußnotenabhandlung und Selbstfeier der Szene: Marc Amann über die Kunst des kreativen Straßenprotests
Bully Herbig ante portas: Die deutsche Filmbranche darf sich erstmals selbst den Deutschen Filmpreis überreichen – doch der Streit darum reißt nicht ab. Kunst oder Kommerz, das ist die große Frage. In Mannheim formiert sich derweil die Gegeninitiative: Dort wurde soeben der „Filmkunstpreis“ gestiftet
Ein Film, so lean and mean wie ein guter Fliegengewichtsboxer: „Following“, Christopher Nolans Debütfilm, kommt in die Kinos. In ihm ist bereits alles angelegt, was seine großen Filme „Memento“ und „Insomnia“ auszeichnet
Die Geburt des Fußballers aus dem Metall der Tipp-Kick-Figur: Gil Mehmerts Groteske „Aus der Tiefe des Raums“ glaubt, dass Günter Netzer in einem frühen Existenzstadium eine Dose war und später wie Klaus Nomi ausschaute