Videoüberwachung hat noch kein Verbrechen verhindern können, trotzdem wird allerorten ihre Ausweitung gefordert. Worin liegt die Faszination der Überwachungsbilder?
Alle nur denkbaren Varianten von Liebesentzug: Mit seinem Film „Wie in der Hölle“ hat der bosnische Regisseur Danis Tanović den Mittelteil einer Filmtrilogie verwirklicht, die Krzysztof Kieslowski noch kurz vor seinem Tod 1996 mit seinem Drehbuchautor Krzysztof Piesiewicz ausgearbeitet hatte
„Zu sagen, das sind die Ausgebeuteten, schaut, wie furchtbar, das wäre zu einfach, das würde für mich nicht rechtfertigen, einen Film zu machen“: Michael Glawogger über die Ausdrucksmittel seines Dokumentarfilms „Workingman’s Death“
Mit der Digitalisierung des Kinos ist eine neue Dimension der Reproduzierbarkeit erreicht. Die Branche reagiert nach Law-and-Order-Manier: Wer kopiert, wird kriminalisiert
Leer wie ein platt gerodetes Maisfeld: In „Broken Flowers“ gehen der Zen-Buddhismus-Flirt von Jim Jarmusch und der stoische Minimalismus von Bill Murray die schönste Verbindung ein. Sie spenden Trost den vielen, die alles im Leben verpasst haben, und huldigen dem schwerelosen Augenblick
Das Unbelebte hat seinen eigenen Willen, und dem ist nicht zu entkommen: Das Genre aber hat seine eigenen Regeln, die ebenso schwer zu durchbrechen sind. Das zeigt sich auf dem „19. Fantasy Filmfest“, das durch die Republik tourt und nur mit einem Film wirklich überrascht
Die gute Nachricht: „Batman Begins“ in der Regie von Christopher Nolan will endlich dahin, wo intelligentes Unterhaltungs-Kino, Spektakel, komplexe Charaktere und ein gutes Drehbuch einander nicht ausschließen. Ganz angekommen ist er dort nicht
Wer weiß schon, was ein Mandala ist: Ein Gespräch mit dem New Yorker Filmregisseur David O. Russell über seinen neuen Film „I Heart Huckabees“ und über Zufälle, Bienen, Fahrradfahren als politisches Statement und buddhistische Baummeditation
Markenzeichen Wackelkamera: Mit dem Dogma-Manifest, vor zehn Jahren von Lars von Trier medienwirksam präsentiert, legte das skandinavische Kino gewaltig vor im Kampf um den Markt des Authentischen. Lernen kann man daraus immerhin, wie eine kulturelle Marketingstrategie aussehen muss
„Ich verbringe drei bis vier Sunden pro Tag im Auto“, sagt Abbas Kiarostami. Denn im Auto ist genug Platz für eine ganze Welt. Eine Werkschau auf dem Filmfestival von Thessaloniki bot nun die Gelegenheit, sich mit dem iranischen Regisseur, seinem Werk und seiner Sonnenbrille vertraut zu machen
Immigranten ohne Papiere arbeiten in einer Zone der Unsichtbarkeit. Im Film werden sie daher oft zur Projektionsfläche für das Wunschdenken des Regisseurs. Der österreichische Spielfilm „Struggle“ wählt demgegenüber einen fast dokumentarischen Weg. Aber macht das die Sache besser?
Gene Hackman spielt immer wieder Figuren, die andere überwachen – in Coppolas „The Conversation“ (1973) genauso wie in der aktuellen John-Grisham-Verfilmung „Das Urteil – Jeder ist käuflich“. Doch die Techniken der Überwachung haben sich geändert – im Film wie in der Wirklichkeit
Seit Jahren arbeiten die Kulturstaatsminister an der Reform des Filmförderungsgesetzes. Dabei sind die Kriterien für die Unterstützungswürdigkeit immer noch nicht nachvollziehbar oder transparent geworden. Soll es um Standortvorteile gehen oder um den gesellschaftlichen Stellenwert im Kino?